Ungarns Regierung will Kindergartenkindern eine «patriotische Erziehung» angedeihen lassen.
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Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ungarns Regierung will ungarischen Kindern schon früh an Patriotismus heranführen.
  • Mit Reimen, Sprüchen und Liedern soll ihnen das Traditionsgut vermittelt werden.

Das heisst es in einem Erlass vom 25. Juli, über den die oppositionelle Tageszeitung «Nepszava» am Montag berichtete. Entsprechend den Altersanforderungen von Drei- bis Siebenjährigen sollen in den Kindergärten vor allem Sprüche, Reime und Lieder aus dem Traditionsgut der ungarischen Volksfabeln vermittelt werden.

Die betroffenen Berufsvertreter zeigten sich überrascht von dem neuen Lehrplan. «Wir wissen nichts davon, und soweit ich weiss, hat man das auch mit niemand anderem beraten», erklärte Anna Bakony, eine führende Repräsentantin der Ungarischen Pädagogischen Gesellschaft, in der Zeitung «Nepszava». Schon bislang spielten ungarische Volksmärchen und Sagen im Kindergarten eine angemessene Rolle. «Es ist nicht klar, auf wessen Weisung und warum man das nun verstärken will. Es ist zu befürchten, dass dies für Übertreibung genutzt werden wird.»

Bereits vor mehreren Jahren hatte Ungarns rechts-nationale Regierung die «patriotische Erziehung» in den Lehrplänen für Volksschulen und Gymnasien verankert. Die neue Verfassung, die auf Betreiben von Ministerpräsident Viktor Orban 2012 in Kraft trat, schreibt in ihrer Präambel ausdrücklich Christentum und Nation als verbindliche Leitwerte fest.

Die Regierung Ungarns hat Kindergärten eine «patriotische Erziehung» verordnet. Grundlage der Kindergartenpädagogik sind das nationale Identitätsbewusstsein, die christlichen kulturellen Werte, die Heimatliebe und die Bindung an Vaterland und Familie.

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