Klimaschutz fängt im Kleinen an – so beim Kauf von Blumenerde. Denn: Viele enthalten Torf, und schädigen damit Moore. Nau erklärt, welche Alternativen es gibt.
Hand Pflanzenerde Torf Schaufel
Pflanzen brauchen gute Erde zum Wachsen. Viele Blumenerden enthalten aber immer noch Torf – selbst wenn sie als «torfreduziert» oder «torfarm» deklariert sind. - Andrea Warnecke/dpa-tmn
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die klassische Blumenerde mit Torf gilt heute als umwelt- und klimaschädliches Produkt.
  • Mittlerweile gibt es viele torffreie Alternativen.
  • Sie basieren zum Beispiel auf Kompost, Holzfazern oder Rindenhumus.

Der 2. Februar war der Welttag der Feuchtgebiete. Das klingt weniger wichtig, als es ist: Denn es geht um den Abbau von Torf in den Mooren, in dem jede Menge klimaschädliches Kohlendioxid gespeichert ist und viele Tiere leben.

Und dieser Torf landet unter anderem in Blumenerden – selbst wenn sie als «torfreduziert» oder «torfarm» deklariert sind.

Moor Wasser Torf Himmel
Torfmoore binden schädliches Kohlendioxid. - Pixabay

Es gibt aber viele Alternativen ohne Torf im Handel. Sie basieren zum Beispiel auf Kompost, Rindenhumus und Holzfasern. Man erkennt sie an Hinweisen wie «torffrei» oder «ohne Torf».

Von Hinweisen wie «torfreduzierte» oder «torfarme» Erden darf man sich nicht täuschen lassen: Diese Erden haben zwar weniger Torf, aber sie können immer noch bis zu 80 Prozent aus dem Moor-Produkt bestehen.

Oft steht nur auf der Verpackungsrückseite im Kleingedruckten, wie hoch der Torfgehalt ist.

Auch «Bio»-Erden sind nicht automatisch torffrei.

Gärtnertipps für die torffreie Alternativen

Mit den torffreien Alternativen muss man je nach Zusammensetzung ein bisschen anders umgehen.

Man kann Torf nicht einfach nur mit einem anderen Material mit den gleichen Eigenschaften ersetzen. Die Blumenerden müssen zu grossen Teilen anders komponiert werden, erläutert die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.

Hände Kompost Rasen Mann
Kompost ist eine gute Alternative zu Blumenerde auf Torfbasis. - Pixabay

Daher haben torffreie Substrate mehr grosse Bestandteile, was zu mehr Hohlräumen in der Erde führt und durch die Wasser schneller verrinnt.

Ausserdem werden beim Giessen eher feine Teilchen nach unten gespült. Die Folge können Verdichtungen sein, die unverbrauchtes Wasser im Topf aufstauen lassen, wenn man zu viel giesst.

Daher rät die Gartenakademie, vor dem Giessen einer Topfpflanze nicht nur an der Oberfläche zu fühlen, ob die Erde trocken ist. Man muss den Finger tiefer in die Erde stecken, alternativ einen Messfühler aus dem Gartenhandel einsetzen.

Bestehen die Alternativen aus Holzfasern, muss je nach Kultur darin schon mal mehr gegossen werden, da die Substrate Erde besser ableiten, erklärt das Portal torffrei.info.

Dafür eignen sie sich auch besser für Pflanzen wie Lavendel, die empfindlich auf zu nasse Erde reagieren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FeuchtgebieteHandelWasserErdeGarten