Ist Kunstrasen eine Option für zu Hause?
Immergrün und immer perfekt getrimmt: Kunstrasen ist maximal pflegeleicht. Allerdings hat der unkomplizierte Fake-Rasen nicht nur Vorteile.

Einst nur auf Sportplätzen und gewerblichen Flächen zu finden, hat synthetischer Rasen mittlerweile Einzug ins private Grün gehalten. – vom Vorgarten bis zur Dachterrasse.
Doch was spricht eigentlich für den Kunstrasen? Und was gibt es vor der Anschaffung zu beachten?
Kunstrasen – Was ist das eigentlich?
Kunstrasen besteht aus synthetischen Materialien wie Polyethylen, Polypropylen oder Nylon. Ziel des Kunstrasens ist es, echtem Gras möglichst nahezukommen. Dazu werden speziell entwickelte «Grashalme» genutzt, dank derer sich der Kunstrasen angenehm weich anfühlt, ohne dabei seine Widerstandsfähigkeit einzubüssen.

Fakt ist, dass sich die Qualität von Kunstrasen in den letzten Jahren erheblich verbessert hat: Handelte es sich früher um merkwürdige grüne Borsten mit unangenehmen chemischen Ausdünstungen, gibt es mittlerweile hochwertige Kunstrasen, die dem Original erstaunlich nahekommen.
In der Regel wird Kunstrasen in Rollen oder Bahnen verkauft, die sich nach Belieben zurechtschneiden lassen. Dass fast jeder Schweizer Baumarkt Kunstrasen im Sortiment führt, ist ein Beleg dafür, dass das synthetische Grünen für so manchen Gartenbesitzer attraktiv ist.
Die Vorteile von Kunstgras
Moderne künstliche Rasenflächen sind weicher und sehen natürlicher aus als ihre Vorgänger. Sie sind strapazierfähig und gleichzeitig angenehm für die Füsse.
Durch mehrfarbige Fasern und strukturierte Unterschichten ahmen sie natürliches Gras täuschend echt nach. Zudem ist die Pflege einfach: Eine wöchentliche leichte Spülung mit einem Gartenschlauch reicht in den meisten Fällen aus, um Staub oder Pollen zu entfernen und das Grün frischzuhalten.
Aber auch ökologische Aspekte sprechen für Kunstgras: Es benötigt keine Düngemittel, Pestizide oder Herbizide – so gelangen weniger schädliche Chemikalien in die Umwelt. Zudem wird Wasser gespart. Ein wichtiger Punkt, gerade in trockenen Regionen.
Umweltbilanz auf den zweiten Blick
Gleichzeitig solltest du bedenken, dass bei der Produktion von Kunstrasen beachtliche Emissionen und Umweltbelastungen entstehen können. Zudem kann Kunstrasen durch längere Benutzung Mikroplastik absondern, da möglicherweise feine Partikel des synthetischen Materials abgerieben werden.

Hinsichtlich der Umweltbilanz ist Kunstrasen also nicht per se die bessere Wahl. Vielmehr kommt es darauf an, wie wasserintensiv die Pflege eines echten Rasens wäre.
Auch vor diesem Hintergrund kann es eine gute Option sein, Kunstrasen und echtes Gras zu mischen. Beispielsweise kannst du den künstlichen Ersatz dort nutzen, wo natürlicher Rasen nicht wachsen oder nur mit intensiver Pflege überdauern würde.
Die Nachteile von Kunstrasen
Wichtig zu beachten ist, dass sich Kunstrasen unter starker Sonneneinstrahlung aufheizen kann und diese Wärme auf seine Umgebung ausstrahlt. Im schlimmsten Fall verdirbt dir die aufgeheizte Rasenfläche dann den gemütlichen Nachmittag im Garten.
Des Weiteren solltet ihr euch dessen bewusst sein, dass die Anschaffungskosten um ein Vielfaches höher sind als bei natürlichem Rasen. Letztlich kann auch der beste Kunstrasen nicht das Gefühl und den Geruch der Natur ersetzen.
Du solltest dir also überlegen, ob du wirklich auf den Duft von frisch gemähtem Rasen am lauen Sommerabend verzichten möchtest.