Zahlreiche Wildbienenarten gelten als gefährdet. Das Fashion-Label «beestie» setzt sich für den Erhalt ihrer Lebensräume ein – stylisch und nachhaltig.
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Bienenstarke Fashion: «beestie» wurde im Februar 2022 gegründet. - beestie
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ohne Wildbienen müssten wir auf so manches kulinarische Highlight verzichten.
  • Das Mode-Label «beestie» unterstützt die fleissigen Helfer mit 10 Prozent seines Umsatzes.
  • Auch ein bienenfreundlicher Garten kann helfen, um mehr Lebensräume zu schaffen.

Kaffee, Schoggi oder Erdbeeren – du könntest dir nicht vorstellen, diese Köstlichkeiten von deinem Menüplan zu streichen? Oder noch schlimmer: Wie wäre es wohl, wenn plötzlich 60 Prozent aller Lebensmittel aus dem Supermarkt verschwinden? Mit diesem Problem wären wir konfrontiert, wenn ein essenzieller Key-Player aus der Natur verschwindet: die Biene.

Die Honigbiene Maja kennen alle von Gross bis Klein, aber dass in der Schweiz rund 600 Wildbienenarten leben, mag erstaunen. Umso überraschender ist die Tatsache, dass gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) bereits 1994 45 Prozent davon als gefährdet eingestuft wurden.

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Weltweit sind über 16'000 Wildbienenarten beschrieben. - Unsplash

Die bedenkliche Situation mit dem Aussterben der Wildbienen wurde für das Gründer-Trio von «beestie» zum Herzensprojekt.

Das im Februar 2022 gegründete Schweizer Mode-Label lässt 10 Prozent seines Umsatzes in den Verein «bee4future» fliessen. Damit werden Projekte zum Schutz der Wildbiene in der Schweiz unterstützt.

Was heisst fair und nachhaltig? «beestie» setzt auf Zertifikat

Stylische T-Shirts, weiche Hoodies oder bienenstarke Socken – bei «beestie» hat es für jeden Bienenfan etwas dabei.

Und damit nicht genug: Das Unternehmen setzt auf nachhaltige Materialien und eine umweltfreundliche Produktion. So werden die Fasern der Eco Classic T-Shirts aus erneuerbaren, zertifizierten Holzquellen hergestellt. In Bezug auf Wasser- und Chemikalienverbrauch sowie Kohlenstoffausstoss sind die EcoVero-Fasern das ökologisch verantwortungsvollste Textil und übertrifft sogar Baumwolle.

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Eine wahrlich coole Socke: Im Online-Shop von «beestie» sind nebst Kleidungsstücken auch Accessoires zu finden. - beestie

Der heutige Dschungel aus «fairen» und «nachhaltigen» Produkten ist gross. Oftmals ist es schwierig zu erkennen, welche Produkte für das eigene Gewissen überhaupt noch in Frage kommen. «beestie» will Transparenz schaffen und setzt auf das GOTS-Zertifikat (Global Organic Textile Standard).

Dieses stellt strenge und verbindliche Anforderungen an ökologische und soziale Parameter. Ziel des Standards sei es, weltweit anerkannte Anforderungen zu definieren, die den zertifizierten Bio-Status von Textilien sicherstellen. Die zertifizierten Produkte bestehen zu 70 Prozent aus kontrolliert biologisch erzeugten Naturfasern.

Nebst Viskosefasern wird bei den «beestie»-Produkten Biobaumwolle eingesetzt. Die «Veredelung» wie Stickereien werden lokal vorgenommen.

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Geschmeidig wie samt und doch aus Holz gefertigt: die EcoVero-Faser. - beestie

Wer sich ein Beanie kauft, hat gar eine recyclierte Wasserflasche auf dem Kopf. Die Polylana-Faser fühlt sich an wie Wolle, besteht aber aus Polyester und PET-Chips. Sie verbraucht in der Herstellung 76 Prozent weniger Energie als herkömmliche Fasern.

Jetzt stellt sich nur noch eine Frage: Weshalb braucht es diesen ganzen «Aufwand»?

Ohne Früchte, Beeren und Gemüse

Feiner Nektar und nahrhafte Pollen: Wildbiene Wanda ist eine echte Feinschmeckerin. Dabei fliegt sie aber nie weiter als 300 Meter von ihrem Nistplatz.

Eigentlich könnte sie viel weiter fliegen. Sie muss aber sicherstellen, dass sie mit ihrem flauschigen Pelzchen genügend Nahrung für den Nachwuchs zurückbringt. Den relativ kleinen Radius fliegt sie dafür bis zu 50 Mal pro Tag ab.

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Wildbienen produzieren keinen Honig, weshalb sie im Vergleich zur Honigbiene gerne etwas in Vergessenheit geraten. - beestie

Gemäss BAFU werden 80 Prozent unserer wilden Blütenpflanzen und drei Viertel der weltweit meistgehandelten Nahrungspflanzen bestäubt. Ohne Bienen, Schwebfliegen und Käfer gäbe es keine blühenden Obstbäume und keine bunten Blumenwiesen.

Das heisst, wir müssten uns mit einer monotonen, vitaminarmen Nahrung begnügen – weitgehend ohne Früchte, Beeren und Gemüse. Und die Baumwolle als wichtigster Kleidungsrohstoff würde ebenso wegfallen.

Attraktiver Garten für die kleinen Helferchen

Die grössten Probleme für Wildbienen sind zu wenig Nahrung und fehlender Wohnraum. Durch die heutige Landwirtschaft haben strukturreiche Lebensräume stark abgenommen. Wildbienen sind oftmals auf ganz bestimmte Pflanzen angewiesen. Zudem müssen sie in der Lage sein, in unmittelbarer Nähe der Nahrungsquelle eine Brutstätte zu errichten.

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Auch auf einem kleinen Balkon in der Stadt kann ein Paradies für Wildbienen geschaffen werden. - beestie

«beestie» setzt sich dafür ein, die Wildbienen und deren Lebensräume zu erhalten und faire Fashion für alle zugänglich zu machen. Werde auch du «a bee’s best friend»: Vereine stylische Kleidung mit einem nachhaltigen Lebensstil und setze damit ein Zeichen für den Umweltschutz und die Artenvielfalt. Alle Informationen findest du hier.

Du kannst die kleinen Helferchen auch zu Hause unterstützen. Im Garten oder auf dem Balkon können Naturflächen mit einheimischen Blütenpflanzen und Nistmöglichkeiten helfen. Wanda wird sich freuen.

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