Beim grenzüberschreitenden Online-Kauf eines Hundes ist Vorsicht geboten. Kriminelle Händler locken mit günstigen Angeboten – oder verlangen Geld für Futter.
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Süsse Welpenfotos, die zum Kauf im Web einladen, aber mit Dumping-Preisen locken, sollten stutzig machen. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn der süsse Welpe im Online-Angebot spottbillig ist, sollten Sie mit Zugreifen warten.
  • Denn: Dumpingpreise oder Zusatzkosten können Anzeichen für illegalen Tierhandel sein.
  • Achten Sie deshalb besonders auf offizielle Garantien wie Identifikation und Impfschutz.

Fotos von niedlichen Welpen mit Schlappohren und Kulleraugen sind auch im Internet ein Hingucker. Werden die Tiere online aber zum Dumpingpreis angeboten, sollte man hellhörig werden. Besonders Tiere aus dem europäischen Ausland werden gerne zu niedrigen Preisen angeboten.

Doch in diesem Fall ist davon auszugehen, dass es sich um illegalen Tierhandel handelt und es mehr um den Gewinn als um das Wohlergehen der Vierbeiner geht.

Doch die Faustregel gilt nicht immer. Inzwischen verlangten dubiose Händler oftmals genauso viel wie seriöse Züchter. Aber es gibt Anzeichen für illegalen Tierhandel.

Welche Zeichen sollten stutzig machen?

Wird vor dem tatsächlichen Erhalt Geld in hohen Summen verlangt, sollte man stutzig werden. Dies gilt insbesondere auch für angebliche Zusatzkosten.

Oft heisst es, es werde Geld für den Transport, Futter oder eine Versicherung benötigt.

In Wahrheit handelt es sich um einen Vorschussbetrug. Dabei werden die Opfer zu einer Vorauszahlung gedrängt. Auf das lang ersehnte Haustier können Kunden in diesem Fall vergeblich warten. Und das Geld ist weg.

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Das Foto eines niedlichen Welpen lässt manchmal Zweifel an einem seriösen Händler wegwischen. Aber es gibt Zeichen, die man nicht ignorieren sollte, etwa wenn im Vorfeld Geld für Transport, Futter oder eine Versicherung verlangt werden. - Franziska Gabbert/dpa-tmn

Es werden auch Tiere EU-weit bis in die Schweiz gehandelt. Häufig werden die Vierbeiner viel zu früh von der Mutter getrennt, unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogen und dann quer über den Kontinent transportiert.

Nicht selten ohne ausreichend Futter und Wasser. Noch bevor sie in ihrem neuen Zuhause ankommen, sind die Vierbeiner geschwächt oder krank.

Wie erkenne ich illegalen Tierhandel?

Hunde und Katzen, die eingeführt werden, müssen mittels Mikrochip oder Tätowierung identifizierbar sein. Letztere ist allerdings nur gültig, wenn sie vor dem 3. Juni. 2011 gemacht wurde.

Die Hunde benötigen einen korrekt ausgefüllten Heimtierpass und eine gültige Tollwutimpfung, die im Heimtierpass eingetragen werden muss.

Die Impfung darf frühestens im Alter von 12 Wochen und muss mindestens 21 Tage vor der Einfuhr durchgeführt worden sein, schreibt die Stiftung für das Tier im Recht auf ihrer Webseite.

Hund an Leine
Hunde sind beliebte Begleiter im Alltag. - Unsplash

Bei seriösen Angeboten aus der EU werden darüber hinaus die in der EU geltenden Transportbestimmungen für Tiere eingehalten. Kann oder will ein Verkäufer diese Vorgaben nicht einhalten, sollten Kunden die Finger davon lassen.

Wer den Verdacht hat, Opfer eines illegalen Tierhandels geworden zu sein, sollte dies umgehend der Polizei melden.

Was gilt beim Online-Tierkauf in anderen EU-Ländern?

Auch wenn es sich nicht um Betrugsfälle handelt, sollte man wissen: Der Online-Kauf von Tieren ist nicht überall in der EU erlaubt.

Aus Tierschutzgründen gelten etwa in Frankreich strenge Regelungen: Dort dürfen nur Züchter sowie Zoohandlungen Tiere über das Internet verkaufen. Wer in der Schweiz keinen Hund kriegt, sollte also nicht auf günstiger online Angebote aus Frankreich hereinfallen.

Käufer müssen vor Vertragsabschluss zudem ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass ein Tierkauf gut überlegt sein sollte, da man langfristig Verantwortung für ein Lebewesen trägt.

Echse Haustier Terrarium Stein
Achtung, Schmuggelgefahr: Gerade bei exotischen Haustieren sollte man unbedingt auf Nachweise für eine legale Herkunft achten. - Pixabay

Polen geht noch einen Schritt weiter. Hier ist es grundsätzlich verboten, Hunde und Katzen ausserhalb des Ortes zu kaufen oder zu verkaufen, an dem sie gezüchtet werden.

Die reine Kontaktaufnahme kann zwar über das Internet erfolgen, ein Online-Verkauf ist jedoch untersagt.

In den meisten anderen Ländern der EU ist der Kauf oder Verkauf von Tieren über das Internet nicht verboten und weniger streng geregelt.

In Österreich dürfen zwar auch Privatpersonen einzelne Tiere anbieten, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Hunde müssen etwa seit mindestens 16 Wochen in einer Heimtierdatenbank registriert sein.

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