So schneiden Kreuzfahrten im Klima-Check ab
Die Kreuzfahrtbranche wächst weiter – und mit ihr die Diskussion um Umwelt- und Klimaschutz.

Das Wichtigste in Kürze
- Kreuzfahrten haben in Sachen Klimaschutz eine Menge Nachholbedarf.
- Dies zeigt eine neue Studie vom Naturschutzbund Deutschland.
- Besonders bezüglich Treibstoffen zeigen sich die Reedereien wenig inovativ.
Die Kreuzfahrtbranche boomt. 2024 reisten weltweit rund 35 Millionen Menschen mit dem Schiff.
Bis 2040 rechnet der internationale Branchenverband CLIA mit rund 41 Millionen Passagieren. Für die Unternehmen sind das erfreuliche Aussichten. Für Umwelt und Klima jedoch nicht unbedingt, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) findet.
Um die Entwicklungen im Blick zu behalten, veröffentlicht er jedes Jahr ein Kreuzfahrtranking. Die Umweltorganisation – eine der grössten in Deutschland – bewertet, welche Reedereien ernsthafte Anstrengungen beim Umwelt- und Klimaschutz unternehmen. Und wo es noch Nachholbedarf gibt.
Ranking mit grossen Unterschieden
Im Ranking 2025 zeigt sich ein gemischtes Bild. Während einzelne Unternehmen Fortschritte bei Emissionen und Energieeffizienz machen, bleiben andere weit hinter den Erwartungen zurück.
Besonders problematisch ist laut NABU nach wie vor der fast ausschliessliche Einsatz fossiler Kraftstoffe. Schweröl, Marinediesel und fossiles LNG dominieren weiterhin – mit erheblichen Auswirkungen auf die Klimakrise und die Biodiversität.

Der NABU betont, dass die Branche zwar leichte Effizienzsteigerungen pro Passagier verzeichne. Diese reichten aber nicht aus, um das wachsende Passagieraufkommen auszugleichen.
Mutige Investitionen in alternative Antriebe wie methanolfähige Neubauten oder Grüne «eFuels» seien bislang die Ausnahme. Stattdessen würden viele Reedereien auf Zwischenlösungen wie biogene Kraftstoffe setzen, deren Klimabilanz umstritten sei.
Das NABU-Ranking sorgt seit Jahren auch für Diskussionen. Vertreter der Kreuzfahrtbranche kritisieren, dass die Bewertung einseitig auf Treibstoffe fokussiere und andere Fortschritte zu wenig berücksichtigt würden.
Zudem sei die Datenbasis nicht immer vollständig, da der NABU teilweise auf Selbstauskünfte angewiesen ist.
Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert.