Zu Fuss oder per Velo im Flussbett unterwegs, Stadtstrand und regionale Gaumenfreuden: Deshalb liebt Andreas Güntert vom Reiseblog «der Internaut» Valencia.
Valencia
Ausspannen am Stadtstrand von Valencia - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Nau-Reisetipp erzählen Reiseexperten von ihrem Lieblingsreiseziel.
  • Andreas Güntert vom Reiseblog www.derinternaut.ch schwärmt von Valencia.

Andreas Güntert vom Reiseblog «der Internaut» teilt mit den Lesern von Nau.ch seine persönlichen Tipps für eine Reise nach Valencia – von Velotouren im Flussbett bis hin zu regionalen Gaumenfreuden.

Nau Reisetipp Valencia
Der Internaut Andreas Güntert. - Sabin Stettler

Donau, Themse und Seine sind Wahrzeichen der jeweiligen Städte, sie gehören auf immer und ewig ins Stadtbild. Oder käme vielleicht irgendwer auf die Idee, den Rhein, die Basler Lebensader, um die Stadt herumzuleiten? Klingt komisch, in Valencia aber geschah genau dies.

Der Stadtfluss Turia, jahrhundertelang die Lebensader der heute drittgrössten Stadt Spaniens, wurde vor über 40 Jahren umgeleitet – weil dessen Wassermassen immer wieder zu starken Überschwemmungen geführt hatten.

Heute dient das ausgetrocknete städtische Flussbett den Valencianos, den Bewohnern Valencias, als Open-Air-Wohnzimmer. Der Turia-Park dient als Mehrfach-Sportanlage, Garten, Spielplatz, Kunstausstellung und Restaurant-Oase. Neun Gehkilometer lang schlängelt sich der Park durch die Stadt.

Gebäude von Santiago Calatrava
Futuristischen Bauten des Architekten Santiago Calatrava. - Pixabay

Am bekanntesten sind die futuristischen Bauten des Architekten Santiago Calatrava, die sich gegen das Meer hinunter aufbauen.

Valencia ist ideal für Entdeckungen per Velo

Für mich ist der Turia-Park der Ort des grossen Ausatmens, meine Lieblings-Jogging-Piste und mein Spazier-Pläsier. Wobei sich die neue Lebensader der Stadt auch prima per Velo entdecken lässt.

Was übrigens für die ganze Stadt gilt: Valencia ist topfeben und gut mit Velowegen bestückt. Neben dem Turia-Park bieten sich Fahrten entlang dem Hauptstrand Malvarrosa an, durch alle Quartiere oder auch ins Naturschutzgebiet Albufera südlich der Stadt.

Altstadt-Magie und Strand-Zauber

Für eine Stadt mit 800’000 Einwohnern tickt Valencia eher auf der ruhigen Seite. Anders als Barcelona oder Madrid, wo nachts vielerorts die Open-Air-Partywelle wogt, hat sich Valencia eine zurückhaltende Seite bewahrt. Etwas weniger im Sommer, etwas mehr im sonnigen Winter.

Was nicht heisst, dass hier nichts los wäre. Man muss sich einfach seinen Weg bahnen durchs Gassengewirr der Altstadt, wo jeden Abend die gastronomischen Errungenschaften der Gegend gefeiert werden. Immerhin stammt die Paella aus Valencia; und das Stadtgetränk Agua de Valencia ist ein ebenso köstlicher wie heimtückischer Stadt-Trunk aus Orangensaft, spanischem Sekt und hochprozentigem Zusatz.

Valencia
Die Altstadt von Valencia. - Unsplash

Neben der Altstadt sollte die Strandpassage, die etwas abseits der Stadt liegt, nicht vergessen gehen. Die breite Playa Malvarrosa – weniger kommerzialisiert als in anderen Strandstädten – bietet Platz für alle und wartet mit einigen Strand-Restaurants auf.

Über 300 Sonnentage pro Jahr

Seit über zehn Jahren reise ich regelmässig nach Valencia, in die Stadt mit über 300 Sonnentagen pro Jahr. Ja, auch bei mir tauchen immer wieder neue Wunschziele auf. Aber deshalb nicht nach Valencia zu reisen und der Stadt ¡Adiós! zu sagen – das wäre wirklich undenkbar für mich.

Fazit: Valencia mag nicht zu den ganz grossen City-Trophäen Europas gehören. Und das freut mich: Denn so läuft meine Stadt-Muse weniger Gefahr, Opfer des berüchtigten Massentourismus zu werden.

Nach einer mehrjährigen Durststrecke, bedingt durch die Wirtschafts- und Finanzkrise vor zehn Jahren, entwickelt sich Valencia jetzt wirtschaftlich und kulturell wieder stärker. Die Liste der Dinge, die ich dort tun, sehen und erleben will, ist über die Jahre eher länger als kürzer geworden.

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