Wir stellen fünf Zweitageswanderungen in der West- und der Zentralschweiz vor, bei denen auch Geniesser nicht zu kurz kommen.
Salanfe Wanderung Wallis
Das Vallon de Van nordwestlich von Martigny ist ein Insider-Tipp für Wanderer. - Travelcontent
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bergwandern ist gesund für Körper und Seele.
  • Wir stellen Zweitageswanderungen vor, bei denen auch der Genuss nicht zu kurz kommt.
  • Ganz nach dem Motto «Daunenbett und Dusche statt Massenlager und Katzenwäsche».

Bergwandern liegt nicht nur im Trend, Bergwandern ist vielleicht auch die gesündeste Sportart für Körper und Seele.

Hier sind fünf Wanderungen, auf denen Sie dieses Erlebnis gleich verdoppeln können. Mit gleich zwei schönen Wanderungen, und mit einer Wohlfühlnacht in einem komfortablen Berghaus. Tipps also für alle, die gerne wandern und ebenso gerne geniessen.

Die unbekannte Perle im Unterwallis

Neben den weltbekannten Destinationen wie Zermatt und Saas-Fee gibt es im Wallis noch zahlreiche unbekannte Täler. Ein richtiger Insider-Tipp ist das Vallon de Van nordwestlich von Martigny. Ganz hinten in diesem Tal liegt auf einer idyllischen Hochebene der Lac de Salanfe. Er ist auf drei Seiten eingerahmt von den Gipfeln zwischen den Dents du Midi und der Tour Salière.

Nach dem recht kurzen Aufstieg am ersten Tag geniesst man auf der Aussichtsterrase der Auberge de Salanfe dieses ganze Panorama. Vielleicht zusammen mit einer tarte aux fruits maison. Die Wanderung über den Col d’Emaney ist wunderschön und alpin, aber nicht schwierig.

Die Anreise zum Startpunkt erfolgt mit Zug und Bus (nur Wochenende) nach «Van-d'en-Haut, camping». Gut ist nach einer langen Anreise der erste Tag mit knapp zwei Stunden Aufstieg eher kurz. Ausserhalb des Weekends erfolgt der Start in Salvan, zusätzlich 2 Std., 500 m Aufstieg.

Am zweiten Tag gehts in 4 ½ Stunden und mit 600 Metern Aufstieg über den Col d’Emaney nach Les Marécottes. Als Ort zum Übernachten wartet die Auberge de Salanfe, wunderschön am Lac de Salanfe gelegen, mit Zimmern und Lagern.

Ein charmantes altes Berghotel über dem Val d’Anniviers

Hier ist nicht nur die Wanderung ein Erlebnis – diese Weekend-Tour lebt genauso vom Aufenthalt im Hotel Weisshorn. Denn es sitzt hoch über dem Val d’Anniviers auf über 2300 Metern und tut dies ungerührt seit 1882. Hier hat man einen herzerweiternden Blick auf unzählige Walliser Berggipfel.

Nach dem Nachtessen geniesst man den weiten, funkelnden Sternenhimmel und wandelt dann auf knarrenden Böden in die heimeligen Zimmer. Hier ist man einfach weit weg und hoch über Allem.

Mit Zug und Bus erreicht man «Zinal, centre», den Ausgangspunkt der Wanderung. Zum Hotel Weisshorn kommt man von Zinal in etwa vier Stunden und mit 900 Metern Aufstieg. Das Hotel Weisshorn ist eine «Grande Dame» unter den Walliser Berghotels, und das im besten Sinne. Mit viel historischer Substanz und Charme.

Wanderung Weisshorn Zinal
Die Wanderung zum Weisshorn ist auch ein tolles Erlebnis, wenn der Himmel mal nicht blau ist. - Travelcontent

Am zweiten Tag steigt man etwa 600 Meter auf den Meidpass (2789 m) auf. Dann wandert man in weiteren zwei Stunden und über 1000 Meter ins Turtmanntal ab (Postauto-Station Gruben, VS).

Auf die Königin der Berge

Die Rigi erreicht zwar nur knapp die 1800 Meter-Marke. Aber Höhe hat nichts mit Grösse zu tun. Nicht umsonst wird der wohlgeformte Gipfel über dem Vierwaldstättersee auch «Königin der Berge» genannt.

Was auf jeden Fall erstklassig ist, ist die Aussicht. Man könnte hier oben meinen, der Berg sei extra gebaut worden, um in einer Drehung die ganze Schweiz zu sehen. Mit diversen Bahnen, Unterkünften und einem gepflegten Wegnetz ist es einfach, auf der Rigi ein königlich erholsames Wochenende zu verbringen.

Rigi Wanderung Königin
Man könnte auf der Rigi meinen, der Berg sei extra gebaut worden, um in einer einzigen Drehung die ganze Schweiz zu sehen. - Travelcontent

Start der Wanderung ist bei der Bergstation der Luftseilbahn Küssnacht an der Rigi – Seebodenalp. Am ersten Tag verdient man sich die Gipfelaussicht mit einem Aufstieg von der Seebodenalp; die knapp 800 Höhenmeter sind aber in 2 ½ Stunden gut zu schaffen.

Am zweiten Tag gehts in etwa drei Stunden leicht abwärts und Grat-schlängelnd via Chänzeli und Kaltbad zur Scheidegg (Bergstation). Übernachtungsmöglichkeiten gibt es mehrere. Der Klassiker ist das Hotel Rigi Kulm fast auf dem Gipfel.

Der Sunset-Berg im Berner Oberland

In diesem Wander-Weekend erlebt man fast alles, das das Berner Oberland zu bieten hat. Es beginnt mit einer Fahrt in der historischen Zahnradbahn von Wilderswil auf die Schynige Platte. Hier steht man dann an einem der schönsten Aussichtspunkte auf die Berner Hochalpen, komplett mit Eiger, Mönch und Jungfrau.

Dann gehts durch wilde Bergwelten auf das Faulhorn. Nach einer Nacht in einem der historischen Zimmer geht es weiter zu einem der bekanntesten «Kalender-Bergseen» der Schweiz, dem Bachsee. Und schliesslich zur Grossen Scheidegg unter den steilen Felswänden des Wetterhornes. Mehr Berner Oberland an zwei Tagen geht fast nicht.

Faulhorn Wanderung Sonnenuntergang
Den Sonnenuntergang vom Faulhorn aus zu sehen ist ein unvergessliches Erlebnis. - Travelcontent

Der Startpunkt Schynige Platte erreicht man mit Zug und Zahnradbahn. Die erste Tagesetappe führt in etwa vier Stunden und mit etwa 900 Metern Aufstieg aufs Faulhorn. Die zweite Etappe zur Grossen Scheidegg ist mit drei Stunden und nur wenig Aufstiegen dann etwas kürzer.

Übernachtet werden kann im Berghotel Faulhorn. Seit 1830 thront das Hotel fast ganz oben auf dem 2680 m hohen gleichnamigen Gipfel. Es gibt einfache Zimmer und Lager. Unvergesslich hier ist der Sonnenuntergang, zu dem sich fast alle Gäste oberhalb des Hotels versammeln.

Moore und Merängge in den Berner Voralpen

Wer sagt denn, grosse Wandererlebnisse gibts nur über 2000 Meter? Dieses Wander-Weekend beweist das Gegenteil. Auf zwei Etappen geht es durch eine der grössten Moorlandschaften der Schweiz und vorbei an schroffen Kalkbergen. Auf dem Bolberg geniesst man die schönsten Aussichten in die Berner Alpen.

Ein Genuss-Erlebnis ist auch der Landgasthof Kemmeriboden-Bad. Er steht zwar nicht oben auf einem Gipfel, dafür wunderbar eingebettet in einer idyllischen Landschaft. Als süsse Krönung gibts hier die weitherum bekannten Kemmeriboden-Merängge.

Kemmeriboden Wanderung Emmental
Die Wanderung geht durch eine der grössten Moorlandschaften der Schweiz und vorbei an schroffen Kalkbergen. - Travelcontent

Startpunkt ist die Postautostation «Habkern, Post». Am ersten Tag geht es in knapp fünf Stunden und mit 750 Meter Aufstieg via Bohlseite und Bolberg nach Kemmeribodenbad.

Am zweiten Tag via Imbrig und Hilferepass nach Flühli (5 ½ Stunden, 900 m Aufstieg). Übernachtet werden kann im schmucken Landgasthof Kemmeriboden-Bad zwischen Hohgant und Schratteflue.

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