Flusskreuzfahrten: So nachhaltig sind sie wirklich
Flusskreuzfahrten liegen im Trend – doch wie umweltfreundlich ist diese Reiseform? Ein Blick auf Chancen, Herausforderungen und nachhaltige Entwicklungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Flusskreuzfahrten gelten als das nachhaltigere Pendant zu den grossen Ozeanriesen.
- Die Hauptgründe sind weniger Passagiere, kürzere Wege und weniger Schadstoffe.
- Hybridantriebe, Landstrom, neue Filter und Konzepte sollen Nachhaltigkeit weiter fördern.
Der weite Blick über das Gewässer, der hohe Komfort an Bord sowie die stetig wechselnden Ausflugsziele machen das Schiffsreisen attraktiv. Kein Wunder also, dass Flusskreuzfahrten heute zu den beliebten Reiseformen weltweit gehören.
Mit einem vielfältigen Angebot begeistern sie längst nicht mehr nur eine wohlhabende Elite, sondern Menschen aller Gesellschafts- und Altersschichten. Allein im Jahr 2023 haben rund 31,7 Millionen Menschen eine Kreuzfahrt unternommen, wie die Cruise Lines International Association (CLIA) berichtet.
Flusskreuzfahrten: Ein Markt mit grüner Verantwortung
Doch der anhaltende Boom wirft auch Fragen auf, vor allem mit Blick auf Umweltverträglichkeit und nachhaltiges Reisen. So gelten gerade die grossen Kreuzfahrtschiffe als Umweltsünder – weniger aber Flusskreuzfahrtschiffe.

Denn im Gegensatz zu den Ozeanriesen sind sie kleiner, transportieren weniger Passagiere und legen meist kürzere Strecken zurück. Sie fahren in der Regel mit Dieselmotoren, verbrauchen weniger Treibstoff und stossen weniger CO2 aus.
Dennoch bleiben auch Flusskreuzfahrten nicht ohne ökologische Auswirkungen. Aus diesem Grund investiert die Branche verstärkt in nachhaltige Technologien. Einige Reedereien setzen bereits auf emissionsärmere Antriebe wie Hybridtechnologie, Flüssigerdgas (LNG) oder Elektromotoren.
Flusskreuzfahrten mit Wasserstoffantrieb befinden sich ebenfalls in der Entwicklung. Zusätzlich kommen immer häufiger Partikelfilter und SCR-Katalysatoren zum Einsatz, um den Ausstoss von Stickoxiden zu reduzieren.
Nachhaltigkeit beginnt an Bord – und beim Gast
An Bord selbst versuchen Reedereien ebenfalls ökologische Massnahmen: die Reduktion von Einwegplastik, der Einsatz regionaler und saisonaler Lebensmittel, energieeffiziente Kühl- und Heizsysteme sowie Schulungen des Personals in Umweltstandards. Einige Anbieter kooperieren zudem mit Umweltschutzorganisationen oder lassen ihre Schiffe zertifizieren.

Nicht nur während der Fahrt, sondern auch im Hafen bemühen sich immer mehr Reedereien, Emissionen zu reduzieren. Eine besonders zukunftsweisende Massnahme ist der Anschluss an das örtliche Stromnetz – der sogenannte Landstrom. Moderne Schiffe können so ihre Energieversorgung im Hafen emissionsfrei, geräuscharm und ohne Abgase sicherstellen.
Doch nachhaltiges Reisen mit Flusskreuzfahrten betrifft nicht nur die Reedereien, auch die Politik und vor allem die Reisenden sind gefragt. Wer bewusst bucht, hilft aktiv mit, die Flusskreuzfahrt von morgen noch grüner zu gestalten. Und das ohne Verzicht auf Komfort, denn auch nachhaltige Schiffe bieten höchste Standards.