Im südamerikanischen Raum breitet sich das Chikungunya-Fieber gerade aus – auch in Europa sind Ansteckungen nicht ausgeschlossen. Was müssen Reisende wissen?
Tigermücke Chikungunya erster Impfstoff
Die Tigermücke gilt als Hauptüberträger des Chikungunya Fieber. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Chikungunya-Fieber breitet sich im Mittelmeerraum und Südamerika wieder aus.
  • Hauptüberträger ist die Asiatische Tigermücke.
  • Eine Schutzimpfung gibt es bisher nicht.
  • Selbstschutz durch angemessene Kleidung und Mückenspray ist das höchste Gebot.

In Südamerika steigen die Fallzahlen des Chikungunya-Fiebers stark an. Die Asiatische Tigermücke gilt als Hauptüberträger der durch Arboviren ausgelösten Erkrankung. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.

Die Mücke hat sich laut Experten auch in Reiseländern am Mittelmeer verbreitet.

So habe es schon Chikungunya-Ausbrüche in Europa gegeben, beispielsweise in Italien, so Prof. Tomas Jelinek, medizinischer Fachmann für Reise- und Tropenmedizin. Man müsse auch in Europa mit einer möglichen Ausbreitung rechnen.

Tipps für den Mückenschutz

Eine Impfung dagegen gibt es derzeit nicht. Wichtig sind deshalb entsprechende Massnahmen zum Mückenschutz.

Ratsam ist helle und geschlossene Kleidung. Durch dünne Stoffe stechen Moskitos aber womöglich hindurch. Solche Kleidung kann man mit Insektenschutz zusätzlich imprägnieren, erläutert Jelinek.

Asiatische Tigermücke Hauptüberträger Chikungunya
So gross kommen sie zum Glück nur in Ausstellungen daher, doch auch von echten Asiatischen Tigermücken lässt man sich lieber nicht stechen: Sie gelten als Hauptüberträger des Chikungunya-Fiebers. - Uli Deck/dpa/dpa-tmn

Freie Hautstellen können mit Mückenspray eingesprüht werden. Konkret wird zu Mitteln mit dem Wirkstoff DEET in einer Konzentration ab 30 Prozent geraten.

In der Unterkunft sind Moskitonetze an den Fenstern, Türen und über dem Bett empfehlenswert.

So sieht der Krankheitsverlauf aus

Die Erkrankung, die in den gesamten Tropen und Subtropen verbreitet ist, macht sich vier bis sieben Tage nach der Infektion durch hohes Fieber bemerkbar. Starke Gelenk- und Muskelschmerzen, Ausschlag oder Kopfweh seien weitere mögliche Symptome.

Zwar erholen sich dem CRM zufolge die meisten Betroffenen nach wenigen Tagen von selbst wieder.

Bei Älteren, Säuglingen und Menschen mit chronischen Erkrankungen seien aber schwere Komplikationen möglich – etwa Leber-, Milz- oder Herzmuskelentzündungen.

Jelinek rät bei entsprechenden Symptomen, die in Folge einer Reise in Südamerika oder im Mittelmeerraum auftreten: Ärzte sollten dann auch eine Chikungunya-Infektion als Ursache in Betracht ziehen.

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