Hand aufs Herz: Hätten Sie mehr Lohn verdient? Warum Sie in der Lohnverhandlung von einer «Lohnanpassung» statt -«erhöhung» sprechen sollten.
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Zeit für eine Lohnerhöhung? Diese Grundlagen werden Ihnen behilflich sein. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sprechen Sie von einer Lohn-«Anpassung».
  • Starke Argumente beinhalten «wir»-Formulierungen.
  • Schwache Argumente schliessen den Arbeitgeber aus.
  • Lohnverhandlungen sind kein Konflikt, sondern Problemlösung.

«Warum bin ich mehr wert?»

Stellen Sie sich exakt diese Frage zuerst selbst, bevor Sie mit Ihrem Arbeitgeber über eine Lohnerhöhung sprechen.

«Lohnanpassung» statt «-erhöhung»

Bei Arbeitseintritt wurde ein Arbeitsvertrag unterzeichnet. Dieser hält fest, dass Sie ab Start-Zeitpunkt X bestimmte Aufgaben wahrnehmen werden.

Zum Beispiel: Sie sind ein junger Journalist und erhalten Ihren ersten Job. Man überträgt Ihnen die Aufgabe, jeden Tag einen Artikel zu schreiben.

Das ist Ihr Orientierungspunkt. Ziehen Sie jetzt den Vergleich zu Ihrer heutigen Situation.

Haben Sie sich weiterentwickelt? Tragen Sie mehr Verantwortung? Erzielt die Firma dank Ihrer Weiterentwicklung mehr Umsatz oder spart deswegen Kosten?

Dann wird es Zeit für eine Anpassung. Der ursprüngliche Deal stimmt nicht mehr und die Balance muss wieder hergestellt werden.

Also sprechen auch Sie von einer «Lohnanpassung» und nicht mehr von einer «Erhöhung».

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Raus aus der Bittsteller-Rolle. Sprechen Sie von einer «Lohnanpassung» - Pexels

So wird die Verhandlung für Sie viel einfacher. Sie sind nicht mehr Bittsteller, der um eine Lohnerhöhung bettelt. Sie sind nun Verhandlungspartner auf Augenhöhe.

Die Eingangsfrage «Warum bin ich mehr wert?» können Sie jetzt ebenfalls konkret beantworten. Schreiben Sie sich die Punkte fürs Lohngespräch am besten klar und deutlich auf.

Starke versus schwache Argumente

Ihr Arbeitgeber braucht eine Rechtfertigung, um Ihnen mehr Geld zu geben.

Deshalb schliesst ein starkes Argument den Arbeitgeber stets mit ein. Benutzen Sie «wir»-Formulierungen und beschreiben Sie das Bild einer gemeinsamen Zukunft.

Sie zeigen dem Arbeitgeber, welchen Mehrwert Sie für ihn in Vergangenheit geschaffen haben und in Zukunft noch schaffen werden.

Durch die Lohnanpassung wird die Balance wieder hergestellt – alle gewinnen!

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Benutzen Sie starke «wir»-Argumente, die den Arbeitgeber mit einschliessen. - Pexels

So laufen Sie viel weniger Gefahr, mit schwachen Argumenten aufzutreten. Schwache Argumente werden von Mitarbeitern genutzt, die sich schlecht vorbereiten oder nur an sich denken.

Schwache Argumente sind egozentrisch, das heisst, sie schliessen den Arbeitgeber aus. Beispiele sind eine höhere Miete, die Erwartung eines zweiten Kindes, die wirtschaftliche Lage oder auch, dass ein Arbeitskollege mehr verdient.

Diese Argumente sind deswegen schwach, weil Sie auf den guten Willen des Arbeitgebers angewiesen bist. Für ihn liegt hier nichts drin.

Kooperatives Problemlösen

Viele haben das Problem, dass Sie das Lohngespräch als einen Konflikt betrachten. Der Arbeitnehmer wird als Widersacher wahrgenommen.

Dabei ist eine Verhandlung alles andere als ein Konflikt oder ein Nullsummenspiel. Verhandlung ist Kooperation.

Man unterstützt sich gegenseitig, die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden: Ein gemeinsames Lösen eines Problems.

Es gibt keine Verlierer, nur Gewinner.

Lohnerhöhung: Ihre Meinung ist gefragt!

Teilen Sie Ihre besten Verhandlungs-Tipps mit der Community und schreiben Sie einen Kommentar. Geteiltes Wissen bringt uns alle weiter. Herzlichen Dank!

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Artikel verfasst von Lucas Zehnder

Bewerbungsschreiben Lucas Zehnder
Lucas Zehnder ist Personalberater und Sozialpsychologe - zVg

Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.

Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.

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