Recycling wird immer beliebter. Hier die wichtigsten Zahlen zur Abfallverwertung und -entsorgung in der Schweiz.
Recycling
Modernes Recycling hat in der Schweiz viele Facetten. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2021 wurden insgesamt 3,2 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle rezykliert.
  • Zum Recycling werden auch die kompostierten und vergärten Bioabfälle gezählt.
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Die Schweiz zählt tatsächlich zu den Spitzennationen Europas – im Guten, aber auch im Schlechten.

So entstanden laut Swiss-Recycling im Jahr 2021 insgesamt 6'129'00 Tonnen Siedlungsabfälle in der Schweiz. Wobei das Fürstentum Liechtenstein in der Statistik mitgezählt wird. Dies entspricht 698 Kilogramm Abfall pro Einwohnerin und Einwohner des Landes.

Mehr als die Hälfte wird rezykliert

Mit einer Recycling-Quote von 52 Prozent wird etwas mehr als die Hälfte aller Siedlungsabfälle recycelt und damit wiederverwendet.

Allerdings hat diese Quote, mit der sich die Schweiz zu den führenden Recyclingnationen Europas zählen darf, einen Haken: Im Bereich Plastikabfall gehört das Land zu den Nationen mit der geringsten Quote. Das wurde in der Studie Plastic Matters von Ocean Care ermittelt.

Plastikverbrauch
Der Plastikverbrauch liegt pro Kopf bei rund 127 Kilogramm pro Jahr. - Pexels

Dieser Studie zufolge liegt der Plastikverbrauch pro Kopf und Jahr bei 127 Kilogramm. Davon werden bis zu 90 Prozent verbrannt und nicht rezykliert. Das grosse Problem dabei: Jedes Jahr gelangen rund 14'000 Tonnen Makro- und Mikroplastik in die Schweizer Natur. Davon entfallen 2700 Tonnen auf klassischen Plastikabfall, also Dinge, die achtlos in die Natur geworfen werden.

Dazu kommt die unsichtbare Mikroplastik, die in allen Schweizer Seen und anderen Gewässern zu finden ist. Alleine im Genfersee werden rund 580 Tonnen Plastik vermutet, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.

Recycling: Quoten in der Schweiz

So weit die schlechte Nachricht. Doch es gibt auch viele gute Nachrichten im Bereich Recycling in der Schweiz: Insgesamt 95 Prozent des Altglases wird rezykliert und 92 Prozent aller Aluminiumverpackungen, die die Schweizer schon zu Hause trennen. Beim Altpapier sind es immerhin noch 81 Prozent.

Elektronikschrott
Blick auf eine grosse Menge an Elektroschrott. - Keystone

Eine weitere schöne Statistik halten die für Elektroschrott zuständigen Systeme SENS eRecycling und Swico bereit. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 127'100 Tonnen Elektroschrott gesammelt, wobei etwa zwei Drittel auf Haushaltsgeräte, Leuchtmittel und Photovoltaik-Systeme entfällt.

Das letzte Drittel teilt sich in Unterhaltungselektronik, IT und Telekommunikation auf. Der enorme Anstieg an PV-Systemen im Recycling wird auf schwere Hagelstürme zurückgeführt. Diese zerstören jedes Jahr viele Photovoltaikanlagen.

Recycling von Batterien sinkt stark

Eine interessante Änderung gab es bei Batterien: Hier ist die Recycling-Quote auf 53 Prozent gesunken. Pro Kopf fallen nur noch 0,4 Kilogramm an.

Dahinter steckt der Trend zu Lithium-Ionen-Batterien, besser bekannt als wiederaufladbare Akkus: Immer mehr technische Geräte lassen sich heute per Akku aufladen, sodass der Bedarf an Einweg-Batterien sinkt.

Batterien
Das Recycling von Batterien wird weniger, da es vermerht Akkus gibt. - Pexels

Zwar müssen auch Lithium-Ionen-Batterien irgendwann entsorgt werden, doch meist halten sie einige Jahre durch.

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Bioabfall in der Schweiz

Eine letzte Zahl betrifft die sogenannten biogenen Abfälle, besser bekannt als Bioabfall. Dieser wandert in der Schweiz in die grüne Tonne oder in grüne Abfallsäcke. Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) fallen jedes Jahr in der Schweiz 1,67 Millionen Tonnen Bioabfälle an. Von denen wird knapp die Hälfte von den Gemeinden gesammelt.

Biotonne
Immer wieder landen Dinge in der Biotonne, die dort gar nicht reingehören. - Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Diese Menge wird in örtlichen Anlagen vergärt oder kompostiert, um daraus Energie zu erzielen. Allerdings macht die so erzeugte Wärme derzeit nur zwei Prozent der Gesamtenergie der Schweiz aus.

Eine beachtlich grosse Menge landet dagegen im Kehricht. In diesem machen biogene Abfälle 32,2 Prozent aus. Die sich aus Essensresten (15 Prozent) und Garten- und Rüstabfällen (17 Prozent) zusammensetzen.

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