Der Gang zum Headhunter kann für die eigene Karriere sehr lohnenswert sein. Beachten Sie bei der Zusammenarbeit jedoch ein paar wichtige Punkte.
Headhunter Do's Dont's
Achten Sie auf die folgenden Do's und Dont's, wenn Sie mit Headhunter zusammenarbeiten. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine gepflegte Beziehung zum Headhunter ist gut für die eigene Karriere.
  • Bei der Zusammenarbeit gilt es, sich an gewisse Regeln zu halten.
  • Werden diese eingehalten, haben Sie einen mächtigen Verbündeten im (verdeckten) Jobmarkt.

Vielleicht wurden Sie schon mal von einem Headhunter kontaktiert. Eine Nachricht auf Linkedin, ein Anruf ins Büro und dann mal heimlich auf einen Kaffee treffen, während die Kollegen denken, Sie hätten einen Zahnarzttermin.

Eine gute Beziehung zum Headhunter des Vertrauens sei jedem ans Herz gelegt, der die eigene Karriere langfristig voranbringen möchte.

Im Umgang mit Headhuntern gibt es jedoch gewisse «Do’s and Dont’s», welche es zu beachten gilt.

Für wen arbeitet der Headhunter?

Wichtig: Der zahlende Kunde eines Headhunters ist nicht der Kandidat, sondern die Firma, welche eine Stelle zu besetzen hat.

Viele Stellensuchende machen den Fehler, dass Sie den Headhunter mit einem Agenten verwechseln. Er soll für Sie draussen in der Jobwelt herumrennen und Ihnen einen Job suchen. Das ist jedoch nicht seine Aufgabe.

Zudem denken die allermeisten erst dann an ihren Headhunter, wenn sie gerade ihren Job verloren haben. Dass dieser dann auf Knopfdruck die passende Stelle aus dem Ärmel zieht, ist sehr unwahrscheinlich.

Headhunter Jobsuche
Job verloren? Jetzt soll es der Headhunter schnell richten. Viele melden sich erst, wenn's brennt. - Pexels

Pflegen Sie deswegen eine langfristige Beziehung zum Headhunter Ihres Vertrauens. Und zwar fortwährend und nicht nur dann, wenn gerade die Warnlampen aufleuchten.

Einhalten der Kommunikationswege

Wie in jeder Firma ist auch bei der Zusammenarbeit mit dem Headhunter das Einhalten der Kommunikationswege Pflicht.

Wenn Sie sich in einem laufenden Rekrutierungsprozess befinden, ist der Headhunter Ihr Ansprechpartner und niemals die Firma selbst – ausser es wurde konkret anders vereinbart.

Setzt man sich über den Kommunikationsweg hinweg, kann es dazu führen, dass man auf der schwarzen Liste eines qualitativen Headhunters landet.

Auch lässt es einen in einem schlechten Licht da stehen und führt nicht selten zur Absage.

Doppelspurigkeiten vermeiden

Informieren Sie Ihren Headhunter, wenn Sie sich bei einer Firma in Vergangenheit schon einmal beworben haben. Am besten mit dem konkreten Datum, wann das geschehen ist und was der Ausgang der Bewerbung war.

Headhunter Türe zu
Türe zu, hier geht es nicht mehr weiter. Doppelspurigkeiten führen schnell zur Absage. - Pexels

Arbeiten Sie mit mehreren Headhunter gleichzeitig, achten Sie darauf, dass Sie genau wissen, wer wo Ihre Unterlagen präsentiert. Wenn Ihr Dossier von mehreren Seiten derselben Firma zugehalten wird, ist das Absagerisiko hoch.

Vermeiden Sie also Doppelspurigkeiten, die Sie als Kandidat am allerwenigsten wünschen.

Sich an Abmachungen halten

Gemeinsam mit dem Headhunter legen Sie Lohnforderung und Verfügbarkeit fest und bleiben dabei.

Wer im Interview auf einmal Fantasielöhne fordert, geht ein hohes Absagerisiko ein und verliert an Glaubwürdigkeit.

Headhunter Transparenz
Ihrem Headhunter müssen Sie vertrauen können. Nur so können Sie langfristig erfolgreich zusammenarbeiten. - Pexels

Bleiben Sie stets transparent und halten Sie sich an Abmachungen. Ihr Headhunter soll eine Person sein, der Sie vertrauen schenken können. So wird er immer treffsicherer, wenn es um neue Joboptionen geht und es gibt keine böse Überraschungen.

Etiquette bewahren

Unterschätzen Sie niemals die Macht grundlegender Höflichkeitsformen und der Diplomatie.

Wer seiner Ungeduld unnötig forsch Ausdruck verschafft, katapultiert sich ins Aus. Wer übermässig aufdringlich agiert oder überlange, fordernde Emails schreibt, in denen er seinem Ärger freien Lauf lässt, dem wird schwache Sozialkompetenz attestiert.

Soziale Kompetenz Job Bewerbung
So nicht. Wer sich enerviert - verliert. - Pexels

Auch wenn Sie die Stelle nicht bekommen, bedanken Sie sich bei Firma und Headhunter für die aufgewandte Zeit. Man wird sich eher an Sie erinnern, wenn sich eine nächste Gelegenheit ergibt.

Seien Sie diskret

In jedem Rekrutierungsprozess werden Sie sensible, interne Informationen erhalten: Geschäftsstrategien, Personalentscheide etc. welche nach aussen nicht kommuniziert werden.

Hier zählen alle Beteiligten auf Ihre Verschwiegenheit. Der Angeber, der sich an einer Cocktailparty mit Interna wichtig macht, schiesst sich selbst ins Knie.

Tipp zum Schluss: Wenden Sie sich an eine kleinere Headhunter-Boutique, die sich auf Ihren Bereich spezialisiert hat. Senden Sie Ihren Lebenslauf nicht generisch an viele unterschiedliche (unpersönliche) Personalfirmen.

Und dann machen Sie «Ihren» Headhunter zu Ihrem Verbündeten.

Ihre Meinung ist gefragt!

Was für Erfahrungen haben Sie mit Headhunters gemacht? Schreiben Sie doch einen Kommentar und teilen Sie Ihre Erlebnisse. Herzlichen Dank!

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Artikel verfasst von Lucas Zehnder

Bewerbungsschreiben Lucas Zehnder
Lucas Zehnder ist Personalberater und Sozialpsychologe - zVg

Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.

Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.

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