Der Zirkelschluss wird als Desinformationsstrategie genutzt, um eine vorherrschende Meinung zu festigen und Echokammern zu verstärken.
Informationskompetenz
Mit einem Zirkelschluss sollen etwa Echokammern verstärkt werden. Dagegen hilft Informationskompetenz. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zirkelschluss wird genutzt, um vorherrschende Meinungen zu festigen.
  • Beim Zirkelschluss werden gerne Tatsachen und Werturteile vermischt.
  • Kulturelle Vielfalt und Informationskompetenz helfen, Zirkelschlüsse zu erkennen.
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Der Zirkelschluss ist ein Argumentationsfehler, der gerne dazu genutzt wird, um falsche Narrative zu verbreiten. Die Gültigkeit einer Aussage wird dabei durch sich selbst begründet. Ein Beweis, der in seinen eigenen Voraussetzungen gründet, kann allerdings kein gültiger Beweis sein.

Das Problem bei einem Zirkelschluss ist, dass er ungeeignet ist, eine Rechtfertigung der Schlussfolgerung zu liefern. Man muss die Schlussfolgerung bereits schon akzeptieren, um die Prämissen für glaubhaft zu halten.

Zirkelschlüsse bestätigen Überzeugungen

Diese Strategie ist besonders perfide, da sie oft schwer zu erkennen ist und die Grenzen zwischen Wahrheit und Täuschung verwischt. Sie spielt mit der menschlichen Neigung, Informationen zu akzeptieren, die bereits bestehende Überzeugungen bestätigen.

Zirkelschlüssen begegnet man häufig. In Diskussionen, in der Religion, in wissenschaftlichen Diskursen und generell im Alltag. Umso wichtiger ist es, durch die Stärkung der Informationskompetenz Zirkelschlüsse zu erkennen und sie zu hinterfragen.

Scheinbare Grundlage für unbegründete Wertevorstellungen

Die Gefahr des Zirkelschlusses liegt in seiner Fähigkeit, Diskurse zu dominieren und kritisches Denken zu untergraben. Indem er eine scheinbar logische Grundlage für eine Behauptung liefert, verleitet er das Publikum dazu, die Behauptung ohne weitere Prüfung zu akzeptieren.

Dies führt zu einer Echokammer, in der nur noch diejenigen Stimmen gehört werden, die die vorherrschende Meinung unterstützen. Die Folge ist eine polarisierte Gesellschaft, in der Informationskompetenz und Dialogbereitschaft abnehmen.

Beispiele von Zirkelschlüssen

Oft wird mit blossen Behauptungen manipuliert, die alles andere als schlüssig und richtig sind. Dabei werden Tatsachen mit Werturteilen vermischt, um bestimmte Weltanschauungen oder Meinungen durchzusetzen.

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Das Paradebeispiel eines Zirkelschlusses: Die Bibel ist Gottes Wort, weil darin geschrieben steht, dass die Bibel das Wort Gottes ist. - zVg

In der politischen Rhetorik beispielsweise kann der Zirkelschluss dazu verwendet werden, eine Ideologie zu stärken. Dabei behauptet man, dass eine Politik erfolgreich ist, weil sie erfolgreich sein muss. Dies, ohne objektive Beweise für den Erfolg zu liefern.

Das Paradebeispiel ist die Begründung, dass die Bibel Gottes Wort sei. Dies, weil darin geschrieben steht, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Die Prämisse enthält bereits die Konklusion. Man kann daran glauben, aber auf diesem Weg ist es nicht zu beweisen.

Informationskompetenz: Strategien gegen die den Zirkelschluss

Um der Desinformationsstrategie des Zirkelschlusses entgegenzuwirken, ist es wichtig, kritisches Denken und Informationskompetenz zu stärken. Dies beinhaltet die Schulung, logische Fehlschlüsse zu erkennen.

Von ganz besonderer Bedeutung ist die Förderung einer Kultur, in der die Vielfalt von Meinungen sowie offene Diskussionen wertgeschätzt werden. Jedoch ist es letztendlich die Aufgabe jedes Einzelnen, sich dieser Strategien bewusst zu sein. Und sich aktiv für eine informierte Gesellschaft einzusetzen.

Nur durch Wachsamkeit, Hinterfragen und die Bereitschaft, die eigenen Ansichten zu überprüfen, kann man sich vor Desinformationsstrategien wie dem Zirkelschluss schützen.

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