Inselspital operiert erstmals mit Roboter am Gleichgewichtsorgan
Das Inselspital in Bern führte nach eigenen Angaben weltweit erstmals eine Roboter-Operation am Gleichgewichtsorgan durch.

Weltweit erstmals hat das Inselspital in Bern nach eigenen Angaben eine Operation am Gleichgewichtsorgan mithilfe eines Roboters durchgeführt. Die behandelte Person erhole sich gut, teilte das Spital am Mittwoch mit.
Bei dem Eingriff handelte es sich um die Behandlung einer seltenen Innenohrerkrankung, der sogenannten Superioren Bogengangsdehiszenz (SCDS), die unter anderem Schwindel, pulsierende Ohrgeräusche und eine verstärkte Wahrnehmung eigener Körpergeräusche verursacht.
Bei der Operation Anfang August bohrte ein Roboter zwei winzige Zugänge zum betroffenen Gleichgewichtskanal, anschliessend verschlossen die Chirurginnen und Chirurgen den Kanal manuell.
Inselspital meldet deutliche Besserung nach Operation
Die belastendsten Symptome hätten sich nach der Operation deutlich gebessert, so das Inselspital. Das Hörvermögen sei erhalten geblieben. Das Inselspital plant bereits weitere Einsätze dieser Technologie.
Der Roboter wurde zuvor für sogenannte Cochlea-Implantationen eingesetzt, einem Eingriff, bei dem ein elektronisches Hörgerät direkt in die Cochlea (Hörschnecke) des Innenohrs eingesetzt wird, um Menschen mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust oder Taubheit das Hören zu ermöglichen. Anders als normale Hörgeräte, die nur die Lautstärke verstärken, umgeht ein Cochlea-Implantat das beschädigte Innenohr und stimuliert direkt den Hörnerv.