Betreutes Wohnen: Tiere im Seniorenheim – ein Gewinn für alle
In der Senevita Wangenmatt beleben Hunde wie Levy den Alltag. Sie schenken Nähe, Freude und Glücksmomente – gerade dann, wenn Worte fehlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der positive Einfluss von Tieren auf Lebensqualität und Gesundheit ist erwiesen.
- Haustiere bringen Freude und gute Stimmung ins Seniorenheim.
- Im betreuten Wohnen der Senevita Wangenmatt in Bern leben sieben Hunde.
Frau D. ist ganz ins Spiel mit Levy vertieft. Die Seniorin freut sich, wenn der siebenjährige Berner Sennenhund zu Besuch ist. Mit seinem freundlichen Gemüt und natürlicher Neugier zaubert er ihr ein Lächeln ins Gesicht. Es sind die seltenen Momente, in denen Frau D. ganz präsent und aufmerksam ist. Wortlos zwar, aber zufrieden und zugewandt.
Tiere als Teil der Gemeinschaft
In der Senevita Wangenmatt im Westen von Bern gehört Levy inzwischen zur Familie. Seine Besitzerin ist Mirjam Stäuble, die dort als Pflegefachfrau und Berufsbildnerin arbeitet. Sie nimmt ihren Vierbeiner täglich mit zu Arbeit. In der Seniorenresidenz sind Hunde und andere Haustiere willkommen, so wie an allen anderen Senevita-Standorten in der Schweiz.

Was nicht selbstverständlich ist, hat sich inzwischen rumgesprochen: Ganze sieben Vierbeiner sind im betreuten Wohnen der Wangenmatt zuhause – eine aussergewöhnlich hohe Hundequote für ein Seniorenheim. Die Tiere beleben das Haus, sorgen für spontane Begegnungen, bringen Bewohnende und Mitarbeitende zum Lachen. Das bestätigt auch Mirjam Stäuble: «Die anwesenden Hunde werden breit akzeptiert und wirken sich sehr positiv auf die Stimmung in unserem Haus aus.» Man kommt eher ins Gespräch, wenn man sich auf den Gängen oder draussen im Freien trifft.
Feinfühlig und wohltuend
Haustiere sind nicht nur Eisbrecher im Heimalltag. Sie können auch nachweislich zur Lebensqualität im Alter beitragen. Sie hören zu, lassen sich streicheln, sind im Hier und Jetzt, geben dem Alltag Struktur. Die Nähe zu ihnen tröstet und entspannt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Umgang mit ihnen sogar den Blutdruck senkt, Stress reduziert und Glückshormone freisetzt. Ältere Menschen haben häufig eine sehr enge Beziehung zu ihren Tieren.

Das ist auch dem Management der Senevita bewusst – daher die Erlaubnis in allen Häusern, das eigene Haustier beim Eintritt mitzunehmen. Solange die Besitzerin oder der Besitzer sich selbstständig und artgerecht um den Kater, den Dackel oder den Wellensittich kümmern kann.
Treue Begleiter bis zuletzt
Einem Tier gerecht zu werden, ist kein Selbstläufer. Genügend Zuwendung, Spielen, Füttern, Bewegung, Auslauf – oft fehlt im hohen Alter die Kraft dazu. Umso wichtiger, dass Menschen mit Demenzerkrankungen oder am Lebensende trotzdem die Möglichkeit haben, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Mirjam Stäuble dazu: «Unsere Hunde nehmen Anteil und begleiten die Bewohnenden durch den Prozess, den sie gerade erleben. Sei es bei Unruhe, Verlust oder in den letzten Tagen und Stunden.»
Der sensible Levy spürt, wenn jemand im Endstadium ist und legt sich dann ans Sterbebett. Er spürt auch, dass Frau D. gerade glücklich ist. Sie hält ihm sein Lieblingsspielzeug vor die Schnauze, ein quietschgrünes Plastik-Krokodil, er beschnuppert es und wedelt mit dem Schwanz. Da gibt es keine Fragen – und es braucht keine Antworten. Alles ist gut.











