Steuern

Weniger Steuern dank PK-Einkauf

Andrea Bauer
Andrea Bauer

Bern,

Ein Einkauf in die Pensionskasse kann sich doppelt lohnen. Einerseits für die Altersvorsorge, anderseits fürs Portemonnaie. Ein fiktives Beispiel.

BEKB Pensionskasse Tipps
Thushitha Gunarajah, BEKB-Finanzplanerin mit Schwerpunkt Vorsorge, zeigt, warum sich ein Einkauf in die Pensionskasse doppelt lohnen kann. - Adobe Stock/zVg

Beim Einkauf in die Pensionskasse sind Timing und Strategie entscheidend. Das fiktive Beispiel von Hans Müller aus Thun zeigt, wie man mit der richtigen Planung tausende Franken sparen kann.

Wenn Hans Müller an seine Pensionierung denkt, freut er sich vor allem auf: Ruhe. Doch die will er sich leisten können.

Der 58-Jährige aus Thun arbeitet seit über drei Jahrzehnten als Projektleiter in einem Maschinenbauunternehmen.

Noch sieben Jahre trennen ihn vom Ruhestand – Zeit, um seine finanzielle Situation gezielt zu verbessern.

Beim Blick in seine Unterlagen fällt ihm auf: Seine Pensionskasse würde ihm aktuell eine jährliche Rente von 44’200 Franken auszahlen.

«Das reicht grundsätzlich, aber ich möchte mir im Alter etwas mehr Freiheit leisten, genug Geld für Reisen, spontane Ausgaben, vielleicht ein neues Hobby haben», sagt Müller.

Er vereinbart deshalb ein Gespräch mit seiner Hausbank, der Berner Kantonalbank (BEKB).

Dort empfängt ihn Thushitha Gunarajah, Finanzplanerin mit Schwerpunkt Vorsorge. Sie hört zu, rechnet nach und schlägt ihm schliesslich vor, über einen Einkauf in seine Pensionskasse nachzudenken.

Doppelte Wirkung: Vorsorge stärken und Steuern sparen

Ein solcher Einkauf bedeutet, dass Erwerbstätige freiwillig zusätzliches Geld in die zweite Säule einzahlen, um Vorsorgelücken zu schliessen.

Diese entstehen oft durch Teilzeitarbeit, Lohnerhöhungen, Erwerbsunterbrüche oder einen Stellenwechsel.

«Ein Einkauf in die Pensionskasse ist eine der effektivsten Möglichkeiten, Ihre Vorsorge zu verbessern und gleichzeitig Steuern zu sparen», erklärt Gunarajah.

Für Hans Müller ergibt sich ein klares Bild: Sein Einkaufspotenzial beträgt 150'000 Franken.

Wenn er diese Summe über fünf Jahre verteilt einzahlt, steigt sein Altersguthaben um die eingekaufte Summe, zuzüglich Zinsen.

Das bedeutet in seinem Beispiel eine jährliche Rente von rund 52'000 Franken, also 7800 Franken mehr pro Jahr als vor dem Einkauf. Und dank des steuerlichen Abzugs spart er dabei auch noch bei den Einkommenssteuern.

«Das Beispiel von Herrn Müller zeigt sehr schön, dass sich Vorausdenken lohnt», sagt Gunarajah. «Mit einer gut geplanten Strategie können Kundinnen und Kunden doppelt profitieren.»

Warum Timing alles ist

Je näher die Pensionierung rückt, desto grösser der Hebel. Ab etwa 50 Jahren lohnt sich der Einkauf besonders: Das Einkommen ist meist stabil oder auf einem Hoch, und die Steuerprogression schlägt stärker zu.

«Wer jetzt handelt, kann seine Steuerlast gezielt verkleinern», sagt Gunarajah. «Oft ist es sinnvoll, grössere Beträge über mehrere Jahre zu staffeln. So bleibt die Liquidität erhalten, und der steuerliche Effekt entfaltet sich optimal.»

Im Falle der Müllers – Hans ist verheiratet, seine Frau arbeitet Teilzeit – führt die Staffelung über fünf Jahre zu einer kombinierten Steuerersparnis von rund 61'800 Franken.

Geld, das sie künftig für Reisen, Enkelkinder oder Renovationen nutzen können.

Kapital oder Rente? Eine Grundsatzfrage

Doch wer einzahlt, muss auch überlegen, wie er später Leistungen bezieht. Lieber eine lebenslange Rente oder lieber das Kapital auf einmal?

Beim Kapitalbezug bleibt der Steuervorteil grundsätzlich erhalten; das Geld wird bei der Auszahlung einmalig besteuert.

Bei der Rente hingegen erfolgt die Versteuerung jährlich, was zwar die Flexibilität schmälert, dafür aber mehr Sicherheit bietet. «Die passende Bezugsform hängt stark von den Lebenszielen ab», betont Gunarajah.

«Wer Wert auf planbare Einnahmen legt, ist mit der Rente gut beraten. Wer hingegen finanzielle Spielräume sucht, kann mit einem Teilkapitalbezug mehr Freiheit gewinnen.»

Hans Müller entscheidet sich, diese Frage später gemeinsam mit seiner Frau zu klären. Vorerst geht es ihm darum, sein Alterskapital Schritt für Schritt auszubauen.

Stolperfallen vermeiden

So attraktiv der Einkauf ist: Er bindet Kapital langfristig. Eine vorzeitige Auszahlung ist nur in Ausnahmefällen möglich: etwa beim Kauf von selbstbewohntem Wohneigentum oder bei einer Auswanderung.

Zudem gilt eine dreijährige Sperrfrist: Wer innerhalb dieser Zeit Kapital bezieht, verliert rückwirkend den Steuerabzug.

«Darauf sollte man unbedingt achten», warnt Gunarajah. «Auch die finanzielle Stabilität der eigenen Pensionskasse ist wichtig, der Deckungsgrad gibt Aufschluss über ihre Gesundheit.»

Ein weiterer Tipp: Ein Blick ins Reglement lohnt sich immer. Jede Kasse regelt Fristen, Leistungen und die Situation im Todesfall etwas anders. Wer sich früh informiert, kann unangenehme Überraschungen vermeiden.

Der richtige Zeitpunkt

Wann ist der ideale Moment für einen Einkauf? Gunarajah empfiehlt, spätestens fünf bis zehn Jahre vor der Pensionierung aktiv zu werden.

«Dann ist das Einkommen meist am höchsten, der Steuerabzug wirkt besonders stark, und der Ruhestand ist absehbar», weiss sie aus Erfahrung.

Hast du für dein Alter vorgesorgt?

«Eine gestaffelte Strategie über mehrere Jahre bietet die beste Balance zwischen Steuervorteil, Planbarkeit und Liquidität.»

Hans Müller nickt. Für ihn steht fest: «Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so deutlich auswirkt. Es ist ein gutes Gefühl, die letzten Berufsjahre gezielt zu nutzen.»

Planen statt improvisieren

Ein Einkauf in die Pensionskasse ist kein Schnellentscheid. Er gehört zu einer überlegten Vorsorgestrategie, die persönliche Lebenssituation, Steuern und Zukunftspläne vereint.

«Jede Lebenslage ist anders», betont Gunarajah. «Darum lohnt sich eine individuelle Finanzplanung. So nutzen Sie die Vorteile optimal und ohne böse Überraschungen.»

Die BEKB bietet dazu persönliche Beratungen an. Kundinnen und Kunden erhalten dort nicht nur eine Analyse ihres Einkaufspotenzials, sondern auch Empfehlungen zum optimalen Zeitpunkt für den Bezug des Vorsorgeguthabens und zur Wahl zwischen Kapital- und Rentenbezug.

Fazit: Wer plant, profitiert

Hans Müller geht mit einem guten Gefühl aus diesem Gespräch. Seine Einzahlungen in die Pensionskasse sind beschlossen. Nicht auf einmal, sondern über mehrere Jahre verteilt.

Info

Tipp der Expertin

«Fordern Sie bei Ihrer Pensionskasse Ihr persönliches Einkaufspotenzial an. So sehen Sie auf einen Blick, ob noch Einzahlungen möglich sind und wie Sie Ihre Vorsorge optimal stärken können.»

Thushitha Gunarajah, BEKB-Finanzplanerin mit Schwerpunkt Vorsorge.

Die Ersparnis ist beträchtlich und seine Vorsorge deutlich gestärkt. «Ich weiss jetzt, dass ich im Alter wirklich abgesichert bin», sagt er.

«Und dass Vorausdenken sich auszahlt.» Gunarajah lächelt: «Genau darum geht es: Wer heute plant, kann morgen entspannter leben.»

Kommentare

User #2407 (nicht angemeldet)

Warum wird so ein Geschreibsel nicht klar als das was es ist klassifiziert: Publireportage! Mit unabhängigem Journalismus hat das gar nichts mehr zu tun!

User #4652 (nicht angemeldet)

Wer in die Pensionskasse einzahlt, zahlt nicht ins BVG, sondern ins Überobligatorium. Das Überobligatorium ist nicht gesetzlich geregelt. Der Umwandlungssatz darf reglementarisch runter und auch kein Zinssatz muss im Überobligatorium bezahlt werden. Wer nach seinem 50. Lebensjahr in die Pensionskasse zahlt, kann für Wohneigentum nur noch das PK-Kapital, das du zu deinem 50. Geburtstag hattest, oder maximal die Hälfte des aktuellen Guthabens

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