Wenngleich die Hypnose nicht als alleinige Lösung angesehen werden sollte, so kann die Arbeit mit dem Unterbewusstsein Wege aus dem Raucherverhalten bieten.
Hypnose
Hypnose kann dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. - Pexels
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Raucherentwöhnung zählt noch immer zu einem der häufigsten Gründe für Hypnose.
  • Das Filtern von Klienten zentrierten Formulierungen ist wichtig für das Gefühlserleben.
  • Die Arbeit mittels Aversion kann die positive Verknüpfung mit dem Rauchen neutralisieren.

Der Einsatz der Hypnose als Weg zur Beendigung des Rauchens ist eine ihrer häufigsten Anwendungsgebiete. Die meisten Menschen verknüpfen die Hypnose auch genau damit. Doch warum eigentlich?

Das Rauchen als Gewohnheitsverhalten zeigt, dass der Geist gelernt hat, von den damit verbundenen positiven Effekten zu profitieren. Er hat demnach ein gewichtiges Wort mitzureden, wenn es darum geht, dieses Verhalten zu beenden.

Ein geistiges Beispiel dazu: Mehrere Kollegen in der Arbeit beschliessen, eine Raucherpause einzulegen. Da muss doch in ihrer Vorstellungswelt bereits ein Gefühl und ein inneres Bild existieren. Das bedeutet: Bereits vor dem Pausen-Beschluss sind die positiven Gefühle und das Bild zu rauchen vorhanden.

Genau dort setzt die Hypnose an. Sie möchte neue Bewertungen verankern und dem Unterbewusstsein aufzeigen, dass es für die positiven Gefühle das Rauchen nicht benötigt.

Achtsame Wortwahl in der Hypnose

Möchte man den Weg der Raucherentwöhnung mittels Hypnose gehen, so ist wie bei jeder hypnotischen Trance ein sorgfältiges Vorgespräch unerlässlich. Das bedeutet, genau herauszufiltern, wie sich der Klient fühlen möchte und welche Vorstellungen er sich wünscht.

Das Ziel, nicht mehr zu rauchen alleine, ist zu unpräzise. Es darf wieder die Kraft der Vorstellung und die Wirkung von Emotionen genutzt werden. Der Klient soll überlegen, wie sein Leben ohne Rauchen sein soll (vital, fit, frei, sportlich, …?).

Hypnose
Entgegen der falschen Annahme behält der Klient bei der Hypnose zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle. - Pexels

Es werden demnach in der Hypnose keine unqualifizierten oder nicht abgesprochenen Formulierungen und Worte eingesetzt. Es wird stattdessen nach den Ideen des Klienten gearbeitet. Dies macht die Hypnose kraftvoller, persönlicher und schafft Identifikation.

Progression vs. Regression

Bei einer hypnotischen Trance zur Raucherentwöhnung ist es auch sinnvoll, dem Klienten unterstützende, kraftvolle und positive Ressourcen mitzugeben. Diese können aus einer vergangenen Situation stammen, wo sich der Klient genauso fühlte, wie er es sich nun wünscht (Regression). Oder es kann ein neuer, positiver Moment in der Zukunft konstruiert werden, in dem er nicht mehr raucht (Progression).

Beide Wege sind möglich, die Entscheidung liegt beim Klienten. Lässt sich keine vergangene Situation finden oder wünscht der Klient keine Vergangenheitsarbeit, so kann auch eine Zukunftsvorstellung hilfreich sein. Die Ressource soll schliesslich dabei unterstützen, die positiven Wunschgefühle in die Gegenwart zu übertragen. Auch die Kreation von Schlüsselreizen, die an das positive Gefühl geknüpft sind (Anker), ist hierbei ein wichtiger Teil der Hypnose.

Aversion als Möglichkeit

Während der hypnotischen Trance kann auch mittels sogenannter Aversionen gearbeitet werden.

Hypnose
Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren raucht. - Pixabay

Das heisst, es wird eine Abneigung aufgebaut gegen verschiedene Elemente des Rauchverhaltens: z.B. Qualm, gelbe Fingern, beissender Geruch, Geschmack, Berührung der Zigaretten. Auch hier ist wieder im Vorgespräch genau herauszuarbeiten, in welcher Form der Klient eine Aversion wünscht.

Es wird im Rahmen der Hypnose nicht ungefragt eine Aversion eingesetzt. Gleichzeitig soll nur eine Abneigung und keine Schädigung suggeriert werden, diese neue Empfindung den Prozess positiv bestärkt.

Dazu ein Beispiel: «Zu viel Rauch würde ganz bitter und auch eklig riechen. Deshalb bevorzugst du von nun an die frische Luft, die deine Lungen mit Vitalität erfüllt.» Solche Formulierung (Suggestionen) können auch ein hilfreiches Mittel darstellen, womit der Klient nach der Hypnose weiterarbeiten kann. Die gemeinsame Arbeit endet daher nicht mit der Hypnosetherapie, sondern sie beginnt im Anschluss erst richtig.

Auf der Suche nach passenden Hypnosetherapeutinnen und -therapeuten aus der Region hilft der Verband Schweizer Hypnosetherapeutinnen und -therapeuten VSH.

Mehr zum Thema:

Hypnose