Immer wieder tauchen erschütternde Meldungen von erweiterten Suiziden auf, die zum Tod unschuldiger Menschen führen. Wie kann so etwas passieren?
Rose auf Gleis
Bei einem erweiterten Suizid werden Unschuldige mit in den Tod gerissen. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem erweiterten Selbstmord wird mindestens ein weiterer Mensch getötet.
  • Die Täter sind häufig männlich und psychisch krank.
  • Ein erweiterter Selbstmord ist von einem Terroranschlag zu unterscheiden.

Der erweiterte Selbstmord (auch Homizid-Suizid genannt) bedeutet, dass Selbstmörder nicht nur sich töten, sondern weitere Menschen mit in den Tod reissen. Oft stammen diese Personen direkt aus dem Umfeld des Selbstmörders.

Die Täter sind oft männlich. Bei Beziehungstaten töten die Männer häufig ihre Partnerinnen. Frauen hingegen nehmen ihre Kinder mit in den Tod.

Daneben gibt es aber auch Menschen, die andere mit in den Tod reissen, ohne dass eine persönliche Beziehung besteht.

Die Ursachen sind vielfältig

Die Ursachen für einen erweiterten Suizid sind vielfältig. Zumeist liegen psychische Störungen vor, die auf Erfahrungen aus der Kindheit beruhen.

Die Täter haben oft Gewalt und Vernachlässigung erlebt und es mangelt an Vertrauen in sich selbst. Als Erwachsene sind sie dann unfähig, auf Lebensveränderungen zu reagieren.

Hinzukommt, dass sich diese Menschen als Erwachsene nicht anerkannt fühlen und dadurch extreme Wutgefühle, Aggressionen und Ängste entwickeln. Diese richten sich sowohl gegen sie selbst als auch gegen andere Personen.

Eine Familie
Ein glückliches Familienleben kennen Menschen, die einen erweiterten Suizid begehen, meist nicht. - Pexels

Bei anderen Tätern hingegen liegt eine extreme Form der Empathielosigkeit vor. Diese Menschen blenden die Welt um sich herum völlig aus. Ihnen ist es egal, wenn sie andere durch ihren Selbstmord mit in den Tod reissen.

Vom Selbstmord sind Terroranschläge abzugrenzen. Hier soll durch die Tat ein höheres politisches Ziel erreicht werden. Bei einem Suizid hingegen handelt der Täter aus einer subjektiv für ihn empfundenen ausweglosen Situation heraus.

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Bei Fragen zu Suizid oder wenn Sie Hilfe benötigen, wenden Sie sich bitte umgehend an die Dargebotene Hand www.143.ch und telefonisch 143.

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