Frauengesundheit: Welche Therapieformen gibt es bei Brustkrebs?
Bei einer Brustkrebserkrankung gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten bei der Frauengesundheit. Die gefürchtete Mastektomie kann dabei oft vermieden werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Jährlich werden etwa 6000 neue Fälle von Brustkrebs diagnostiziert.
- Bei 75 Prozent der Patientinnen kann die Brust heute erhalten werden.
Brustkrebs ist bei Frauen in der Schweiz die am häufigsten diagnostizierte Krebsart. Jedes Jahr werden laut Bundesamt für Statistik etwa 6000 Neuerkrankungen festgestellt.
Etwa 80 Prozent der Betroffenen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Je früher die Erkrankung bemerkt wird, umso erfolgreicher kann sie in der Frauengesundheit besiegt werden.
Screenings führen zu weniger Mastektomien
Die eine Brustkrebserkrankung gibt es in der Frauengesundheit nicht. Aufgrund der vielfältigen Erscheinungsformen gibt es auch keine eindeutige Behandlung.
Diese wird von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten heute sehr individuell auf die jeweilige Erkrankung ausgerichtet. Dies erhöht einerseits die Überlebenschancen und reduziert andererseits die Nebenwirkungen.

Die in vielen Kantonen angebotenen kostenlosen Screenings für ältere Frauen haben einen wertvollen Beitrag dazu geleistet. Und zwar, dass immer weniger Mastektomien erforderlich sind. Dabei wird die komplette Brust entfernt, was für die betroffenen Frauen meist starke psychische Folgen hat.
Nach einer Studie der Krebsliga Ostschweiz war bei den durch Screening entdeckten Brustkrebsfällen nur halb so häufig eine Mastektomie erforderlich wie bei den übrigen Fällen. Insgesamt konnte in drei Viertel der Fälle (75 Prozent) die Brust erhalten werden.
Frauengesundheit: Die operative Behandlung von Brustkrebs
An erster Stelle der Behandlungsformen in der Frauengesundheit steht daher heute die brusterhaltende Therapie (BET). Dabei wird der in der Brust entdeckte Tumor ganz gezielt entfernt.
In der Fachsprache wird dieser Eingriff, bei dem am Rand keine Tumorzellen mehr übrigbleiben, als R0-Resektion bezeichnet. Allerdings ist dies nur möglich, wenn der Tumor klein und örtlich begrenzt auftritt.

Ist der Krebs bereits zu gross oder hat sich in der Brust verbreitet, ist dagegen eine Mastektomie erforderlich. Dabei wird zunächst versucht, zumindest die Haut (skin-sparing mastectomy) und manchmal auch die Brustwarze (nipple-sparing mastectomy) zu erhalten.
Dies macht eine volle Rekonstruktion der Brust später leichter. Generell wird auch so weit wie möglich versucht, die Brustmuskulatur und damit die weiblichen Rundungen zu erhalten.
Frauengesundheit: Die Chemotherapie
Die Chemotherapie ist vor allem aufgrund ihrer starken Nebenwirkungen wie Haarausfall und Fatigue gefürchtet. Dazu werden dem Körper bestimmte Medikamente (Zytostatika) zugeführt, die sich im gesamten Körpergewebe und in den inneren Organen verbreiten.
Auf diese Weise können sie auch die kleinsten Metastasen (Ausstreuungen) des Brustkrebses vernichten. In diesem Fall ist von einer adjuvanten Chemotherapie die Rede.

Chemotherapie kann vor einer Brust-OP eingesetzt werden, um den Tumor vor dem Eingriff zu entfernen. Manchmal dient sie auch der Nachbehandlung nach der OP, um etwaige Metastasen auszumerzen.
Als Alternative zur Chemotherapie kommt eine Strahlenbehandlung infrage. Auch diese wird nach der Brust-OP eingesetzt, um die letzten Metastasen im Körper zu zerstören. Ein Vorteil ist der heute sehr gezielte Einsatz der Bestrahlung, die das umliegende gesunde Gewebe kaum noch antastet. Dazu sind die Nebenwirkungen allgemein geringer als bei der Chemotherapie.
Die medikamentöse Therapie
Eine noch recht junge Behandlungsform, die der Frauengesundheit zugutekommt, ist die hormonelle Therapie oder Antihormontherapie. Sie beruht darauf, dass es sich bei zwei Drittel der Erkrankungen um hormonrezeptorpositiven Brustkrebs handelt. Dies bedeutet, dass die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron das Wachstum der Tumorzellen fördern.

Die medikamentöse Therapie zielt dann darauf ab, die Hormonproduktion zu reduzieren. Die Bindung der Hormone an die Tumorzellen soll verhindert werden. Aber auch dies geschieht in der Regel erst nach der Brustoperation. Damit der erste Tumor entfernt werden kann und Rückfälle vermieden werden.
Seit 1999 ist in der Schweiz das Medikament Trastuzumab (Herceptin) zur Behandlung einer bestimmten Form von Brustkrebs zugelassen. Dabei handelt es um HER-2-positive Tumore. HER-2 steht für Human Epidermal Growth Factor Receptor 2.
Laut «Brustzentrum Zürich-Bethanien» sind 20 Prozent aller bösartigen Brusttumore HER-2-positiv. Das Medikament Trastuzumab kann diese HER-2-Rezeptoren blockieren und so das Wachstum des Tumors verlangsamen.