Neues Polizeiboot: Jetzt kommen auch ausländische Anbieter infrage
Auf die offene Ausschreibung hatte sich niemand gemeldet: Nun will die Kapo Bern einzelne Bootbauer gezielt anschreiben.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf die Ausschreibung für ein neues Polizeiboot hatte sich niemand gemeldet.
- Nun wechselt die Kapo Bern zum Einladungsverfahren.
- Dabei kommen nun sowohl schweizerische wie ausländische Firmen infrage.
Die Kantonspolizei Bern intensiviert die Suche nach einem Bootbauer für ihr neues Patrouillenboot.
Die auf dem Bielersee im Einsatz stehende «Argus» soll «infolge Alters und einer anstehenden, grösseren Überholung» ersetzt werden. Doch die Ausschreibung auf der Plattform Simap musste abgebrochen werden: Niemand hatte sich gemeldet.
Hoffnung liegt auf Einladungsverfahren
Nun will man aktiv auf mögliche Lieferanten zugehen, erklärt Mediensprecher Philipp Gasser: «Nachdem im offenen Verfahren keine Angebote eingegangen sind, werden wir mit einem Einladungsverfahren nach einem Bootbauer suchen.»

Ob man damit mehr Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Das Vorgehen ist für Vinzenz Batt, Geschäftsführer des Schweizerischen Bootbauer-Verband, aber naheliegend: «Das ist der logische nächste Schritt, aber es kommt dann natürlich auch darauf an, wen man einlädt.»
Weshalb sich im offenen Verfahren niemand gemeldet hat, können beide Seiten nach wie vor nur vermuten. Zwar sei so ein Auftrag attraktiv, aber: «Ein Behördenboot muss halt etwas eine eierlegende Wollmilchsau sein», meint Batt schmunzelnd. «Es muss alles können und trotzdem günstig sein.»
Auch ausländische Bewerber
«Die Kompetenzen zum Bau solcher Boote haben wir in der Schweiz», betont Batt. «Und: Wenn man will, geht alles.»
Trotzdem, mit der Erfahrung aus dem offenen Verfahren, will die Kapo Bern nun den Fokus etwas öffnen. «Bei einem Einladungsverfahren kommen dabei sowohl schweizerische wie ausländische Firmen infrage», so Gasser.
Die Produktion in der Schweiz sei bekanntlich teuer, räumt Vinzenz Batt ein. Im Ausland gebe es dagegen Firmen, die auf einer grösseren Skala und in Serie produzieren könnten.
Allerdings wohl nicht genau das Boot, das sich die Kantonspolizei für den Bielersee vorgestellt hat. «Es ist möglich, dass das Produkt im Ausland gefertigt und in der Schweiz finalisiert wird», bestätigt die Kantonspolizei.
«Denkbar wäre, dass man zum Beispiel den Rumpf im Ausland beschafft», erklärt Bootbauer Batt. «Und den Ausbau dann in der Schweiz machen lässt.»