Ford Bronco: Wildpferd mit Spassgarantie
Seit 2023 gibt es mit dem Bronco wieder einen brachialen Offroader aus dem Hause Ford. Was macht ihn so besonders und wo liegen Schwächen?

Der Ford Bronco blickt auf eine lange Geschichte zurück: Das aktuelle Modell ist die 6. Generation eines Fahrzeugs, das sich an Abenteurer und Liebhaber des gepflegten Schlammfahrens richtet. Die erste Generation des Allradlers erblickte bereits 1966 die Welt.
Bemerkenswert ist aber, dass zwischen der Präsentation der neuen Version und der Produktionseinstellung des Vorgängers ganze 24 Jahre lagen. Es scheint jedoch so, als hätte Ford diese Zeit sinnvoll genutzt:
Der Bronco schafft die Gratwanderung zwischen Robustheit und Hightech souverän – bis auf wenige Ausnahmen.
Ausstattungsvarianten: Outer Banks & Badlands
In der Schweiz gibt es den Ford Bronco – wie auch in anderen europäischen Märkten – in den Versionen Outer Banks und Badlands. Die Listenpreise liegen bei 67'950 bzw. 69'950 Schweizer Franken.

Die Badlands-Variante ist noch etwas mehr auf Offroad-Performance getrimmt und unterscheidet sich optisch vor allem durch die serienmässige Dachreling und noch gröberen Geländereifen. Zudem bietet der Badlands 261 mm Bodenfreiheit, während der Outer Banks 237 mm «Ground Clearance» hat.
Weitere Unterschiede gibt es bei der Steuerung des Allradantriebs und der Geländeuntersetzung. Für die meisten Strecken abseits asphaltierte Strassen dürften jedoch beide Modelle des Ford Broncos problemlos ausreichen.
Gemacht für Schlamm und Stein
Das Terrain-Management-System mit bis zu 7 Fahrmodi bietet für jeden Fahruntergrund ideal Abstimmungen. An Bord ist auch ein Wendekreis-Assistent, der den Wendekreisradius des Fahrzeugs um 40% reduzieren kann.
Dank einer maximalen Wattiefe von 80 cm bringt dich der Bronco sogar durch Bachläufe in den Bergen. Damit es unterwegs nicht langweilig wird, gibt es moderne Konnektivitätssysteme (Ford Sync) und eine B&O-Soundanlage.

Geschwindigkeitsregelung, Fernlichtassistent und Spurhalteassistent gehören neben weiteren Assistenzfunktionen zu serienmässigen Sicherheitsausstattung.
Technische Daten
Angetrieben wird der Ford Bronco durch einen 2.7 Liter Eco-Boost Motor. Der Benziner leistet 335 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 563 Nm.
Dass die Höchstgeschwindigkeit bei nur 161 km/h liegt, dürfte die wenigsten kaufen Interessenten stören. Schliesslich soll der Bronco ins Gelände und nicht auf die Autobahn.
Wer trotz kompromissloser Offroad-Fähigkeit auf einen sparsamen Verbrauch gehofft hätte, wird enttäuscht: Laut Hersteller verbraucht die Version Outer Banks 11.3 und die Version Badlands 12.7 Liter auf 100 km.
Bronco-Hingucker: Türen raus und ab ins Gelände!
Ein besonderes Highlight des Offroaders ist die Möglichkeit, sowohl die Türen als auch das Dach abzubauen. Ein besonderes Highlight des Offroaders ist die Möglichkeit, sowohl die Türen als auch das Dach abzubauen.
Im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Land Rover Defender oder dem Toyota Land Cruiser ist das sicherlich ein interessantes Argument – zumindest für wahre Offroad-Puristen. Leider verliert der Ford Bronco aus Sicherheitsgründen jedoch seine Strassenzulassung, wenn du die Türen entfernst.
Das Freiluftvergnügen ist also nur abseits befestigter Strassen legal.
Überraschend niedrige Anhängelast
Trotz seines enormen Spassfaktors hat der Bronco einen grossen praktischen Nachteil. Und das ist seine Anhängelast: Schliesslich werden Fahrzeuge dieser Klasse gerne als Zugfahrzeuge benutzt, um Wohnwagen oder Pferdeanhänger zu bewegen.

Die zulässige gebremste Anhängelast liegt jedoch bei gerade einmal 1'250 kg beim Outer Banks, beim Badlands sind es sogar nur 1'000 kg. Aufgrund der robusten Optik hätte wohl manch einer erwartet, dass der SUV locker 3.5 Tonnen zieht.
Wer auf Anhänger verzichten kann und auf Offroad-Performance setzt, wird mit dem Bronco aber viel Vergnügen haben.