Der neue VW Golf Variant: grosse Überraschung
Ein VW Golf Variant wagt keine Experimente. So war es zumindest bisher. Nun überrascht er vor allem mit innerer Grösse.

Das Wichtigste in Kürze
- Sechste Generation des Kombi-Klassikers
- Motoren von 90PS bis 150PS, 200PS und Allrad für den Alltrack
- Preise auf Niveau des Vorgängers
Man dürfte in Wolfsburg von den schleppenden Absatzzahlen der achten Golf-Generation überrascht sein. Der Mut in Sachen Design scheint sich nicht auszuzahlen, den Kunden wäre ein konservativerer Look wohl eher recht gewesen. Der VW Golf Variant kommt deshalb entsprechend früh auf den Markt und den Verkauf zu beleben.
Optisch bietet der Kombi, den es nun bereits in sechster Generation gibt, keine Neuerungen. Auch er trägt die neue glatte Markenfront. Am Heck finden sich ebenfalls keine Überraschungen. Die Seitenansicht hingegen macht stutzig.
Der VW Golf Variant wächst vor allem im Fond

Denn der VW Golf Variant wirkt deutlich gestreckter. Die Gesamtlänge ist mit 4,63m um sechs Zentimeter gewachsen, der Radstand sogar um sieben Zentimeter. Damit ist klar wer sich am meisten über den neuen Kombi freuen darf: die Passagiere im Fond.
Und so ist es dann auch. Während der Kofferraum mit 611 Litern zwar immer noch üppig ist, bleibt das Volumen auf dem Vorgängerniveau. Im Fond gibt es hingegen fast 40 Millimeter mehr Raum für die Knie. Das klingt nach wenig, hebt den Golf aber im Raumgefühl fast eine ganze Klasse höher.

Wolfsburg will mit dem neuen Innenraumkonzept verlorenen Boden gut machen. Denn Skoda nutzt seit Generationen den Kniff mit dem langen Radstand zum Vorteil. Und so ist der VW Golf Variant auch klar gegen den Octavia Combi positioniert. Doch während der Tscheche mit einem konventionellen Cockpit leben muss, übernimmt der Deutsche die schalterlose Digitalwelt des Fünftürers.
Over-the-air-Optionen im digitalen Innenraum

Ein 8,25-Zoll-Bildschirm, digital Instrumente, Klimaautomatik, Bluetooth für Musik und Telefon, Keyless-Start und LED-Lichter kommen bereits serienmässig. Ebenso ein Spurhalteassistent, Umfeldbeobachtung mit Notbremsfunktion, Müdigkeitserkennung und Car-to-X-Kommunikation. Selbst nachträglich freischaltbare Optionen kommen mit dem neuen VW Golf Variant. So sind der Radartempomat ACC, ein Fernlichtassistent, die Smartphone-Mirrorfunktion oder der WLAN-Hotspot bei Bedarf freischaltbar, sofern nicht ab Werk geordert.
Nicht nachträglich aufrüsten lassen sich die Motoren. Hier reicht die Spanne von 90PS im 1,0-TSI bis hinauf zu 150PS im 1,5-e-TSI. Die stärkeren Antriebe gibt es neben der Sechsgang-Schaltung auch mit 7-Gang-DSG. Bei den Dieselmotoren stehen ein 115PS- und ein 150PS-Zweiliter zur Wahl.
Der Alltrack als Leistungsspitze im Programm

Später werden der eHybrid mit 204PS und der GTE mit 245PS folgen. Auch ein R-Version ist für den VW Golf Variant geplant. Nicht ins Programm hingegen scheint die GTD-Variante zu kommen. Wer einen starken Diesel möchte, der muss zum ebenfalls neuen VW Golf Variant Alltrack greifen.
Die Lifestyle-Alternative zum normalen Variant vertraut ebenfalls auf bewährte Zutaten. Mehr Bodenfreiheit, robuste Optik und feine Ausstattung. Das um 20mm erhöhte Fahrwerk trifft auf einen 200PS-TDI mit 4motion-Allradantrieb und DSG-Getriebe. Optisches Gimmick: die LED-Tagfahrleuchten aus dem Golf GTI.

Bei den Händlern wird der neue VW Golf Variant gegen Ende des Jahres stehen. Zu den Preisen wollte VW im Rahmen der Präsentation noch keine Auskunft geben. Sollte es der 90PS-Basis-Benziner in die Schweiz schaffen, könnte der Einstieg sogar günstiger werden.