Kuss-Sucht: Darum träumst du von nichts anderem

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Wenn du auch nur kurz ans Küssen denkst, spürst du ein unglaubliches Kribbeln? Basorexie verrät, warum dich diese Sehnsucht nach Nähe so hartnäckig begleitet.

Mann und Frau kurz vor einem Kuss
Einige Experten beschreiben Basorexie als ein unkontrolliertes, starkes Verlangen danach, jemanden küssen zu wollen. - Depositphotos

Basorexie bezeichnet das überwältigende Verlangen, jemanden küssen zu wollen – ein Gefühl, das plötzlich und mit voller Wucht auftritt. Wer davon betroffen ist, spürt nicht bloss eine leichte Sehnsucht, sondern eine regelrechte Gier nach Nähe und Berührung.

Dieses Phänomen fasziniert Psychologen, weil es weit über normale Zuneigung hinausgeht. Die Betroffenen erleben oft Tagträume, in denen sie sich immer wieder Szenen des Küssens ausmalen.

Mann und Frau küssen sich
Menschen mit Basorexie nehmen Küsse und das Verlangen danach besonders intensiv wahr. - Depositphotos

Dabei spielt nicht nur das Objekt der Begierde, sondern auch die Vorstellung des Kusses selbst eine zentrale Rolle.

Biologie trifft Emotion

Die Wissenschaft sieht die Wurzeln von Basorexie in der menschlichen Evolution und Biologie. Küssen fördert die Ausschüttung von Hormonen wie Oxytocin und Dopamin, die für Bindung, Glück und Lust verantwortlich sind.

Während ein Kuss bei allen Menschen positive Gefühle auslöst, erleben Menschen mit Basorexie diesen Effekt besonders intensiv. Ihr Körper reagiert mit erhöhtem Puls, Adrenalinschub und einer fast süchtigen Euphorie.

Das erklärt, warum das Bedürfnis nach Küssen manchmal fast zwanghaft wirkt.

Psychologische Hintergründe

Hinter Basorexie steckt oft mehr als nur ein Wunsch nach körperlicher Nähe. Viele Betroffene suchen durch das Küssen emotionale Erfüllung oder einen Ausweg aus Einsamkeit und innerer Leere.

Psychologen vermuten, dass ein unerfülltes Bedürfnis nach Intimität oder Geborgenheit das Verlangen verstärkt. Küsse werden so zum Mittel, um sich lebendig, verbunden und wertgeschätzt zu fühlen.

Junge Frau am Fenster
Bleiben Bedürfnisse wie Nähe und Intimität unerfüllt, verstärkt sich die Basorexie oft. - Depositphotos

Gleichzeitig kann das starke Verlangen auch zu inneren Konflikten führen, etwa wenn es nicht erwidert wird.

Zwischen Tabu und Sehnsucht

Gesellschaftliche Normen beeinflussen, wie offen Menschen mit Basorexie umgehen. In Kulturen, in denen Küssen als Tabu gilt, erleben Betroffene ihr Verlangen oft als belastend oder schambehaftet.

Oft entsteht ein innerer Konflikt zwischen dem Wunsch nach Nähe und den Erwartungen des Umfelds. Manche ziehen sich deshalb zurück oder verbergen ihre Gefühle, um nicht aufzufallen.

Wo die Basorexie in einer Partnerschaft auftritt, hilft offene Kommunikation mit dem Partner, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsame Grenzen zu finden. Denn: Wer das Bedürfnis nach Küssen akzeptiert und ehrlich anspricht, schafft es häufig, die eigene Sehnsucht besser einzuordnen und zu leben.

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