BYD Export-Rekord: Neue Ära für den Schweizer Automarkt
Der chinesische Hersteller BYD veröffentlicht neue Zahlen für November 2025, die eine massive Verschiebung im globalen Automobilhandel signalisieren.

Während der Inlandsmarkt stagniert, explodieren die Exportzahlen von BYD – eine Entwicklung mit direkten Folgen für Verfügbarkeit und Preisgestaltung in der Schweiz.
Mit der geräuschlosen Elektromobilität vollzieht sich aktuell eine lautstarke Verschiebung der Marktmacht. Der chinesische Konzern BYD hat per 1. Dezember 2025 Daten vorgelegt, die Branchenbeobachter aufhorchen lassen.

Es geht dabei nicht mehr primär um Batterietechnologie, sondern um logistische Dominanz. Die neuen Kennzahlen verdeutlichen, wie rasant sich die Gewichte in der Automobilindustrie zugunsten der chinesischen Exporteure verlagern.
Export als Wachstumsmotor
Europa – und damit auch der Schweizer Markt – muss sich auf eine verschärfte Wettbewerbssituation einstellen. Im November 2025 erreichte BYD zwar mit weltweit rund 480'000 verkauften Fahrzeugen ein hohes Niveau, doch die eigentliche Sensation verbirgt sich in der Exportstatistik.
Über 131'000 Autos verliessen China in Richtung internationaler Märkte. Dies entspricht einem massiven Anstieg von 326 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Während der chinesische Binnenmarkt Anzeichen einer Sättigung zeigt, kompensiert der Hersteller dies durch eine aggressive Expansionsstrategie im Ausland.
Vertikale Integration der Logistik
Dieser Export-Erfolg ist das Resultat einer langfristigen strategischen Planung. BYD setzt konsequent auf eine eigene Flotte von RoRo-Schiffen (»Roll-on/Roll-off»), angeführt von der «Explorer No.1», um die Abhängigkeit von globalen Reedereien zu minimieren.

Diese vertikale Integration der Lieferkette verschafft dem Konzern einen entscheidenden Vorteil: Während europäische Mitbewerber oft mit Frachtkapazitätsengpässen kämpfen, steuert BYD die Distribution nach Europa und Südamerika autonom.
Auswirkungen auf den Schweizer Markt
Für Schweizer Kunden und Händler bedeutet das hohe Importvolumen primär eine deutlich verbesserte Verfügbarkeit. Wartezeiten, wie sie in der Branche lange üblich waren, entfallen bei BYD weitgehend.
Der hohe Importdruck dürfte zudem zu einer Preiskorrektur im gesamten Segment führen. Etablierte europäische Hersteller geraten zunehmend unter Zugzwang, ihre Preis- und Rabattpolitik anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Modelle wie der neue Sealion 7 sind nun volumenstark verfügbar, was den Wettbewerb um Marktanteile in eine neue Phase treten lässt.
Technologie und Skalierung
Basis dieser Skalierung bleibt die technologische Plattform. Die sogenannte Blade-Batterie (LFP-Chemie) ermöglicht durch die «Cell-to-Body»-Technologie eine effiziente Raumnutzung.
Gleichzeitig bietet sie eine erhöhte Verwindungssteifigkeit, da die Zellen direkt tragender Teil der Karosserie sind.

Gepaart mit Entwicklungszyklen, die eher denen von Unterhaltungselektronik als denen des klassischen Automobilbaus gleichen, setzt BYD damit den technologischen Takt.
Strategische Neuausrichtung
Der massive Fokus auf den Export ist eine klare Antwort auf den Preiskampf im chinesischen Heimatmarkt. Da die Margen in Europa trotz Zöllen oft attraktiver sind als im Inland, stärkt jedes in der Schweiz verkaufte Fahrzeug die globale Bilanz des Konzerns.
Für die Traditionsmarken bedeutet dies: Der technologische und logistische Vorsprung der Herausforderer ist nicht mehr nur eine Warnung, sondern bereits Realität auf Schweizer Strassen.







