Neue BYD-Plattform beendet Lade-Wartezeit
BYD: Der chinesische Hersteller füllt Batterien mit einer neuen Technik in wenigen Minuten – Ladezeiten gehören damit der Vergangenheit an.

Für den schnellen Espresso an der Raststätte bleibt künftig kaum noch Zeit: Bevor der Kaffee trinkfertig abgekühlt ist, steht der Akku des Elektroautos wieder voll im Saft.
Die chinesische Marke BYD läutet eine völlig neue Ära der elektrischen Mobilität ein. Mit technischer Präzision verabschieden wir uns endgültig von langen Wartezeiten an der Ladesäule.
Das Geheimnis liegt in einer extremen Spannungserhöhung im internen Fahrzeugsystem. Solche enormen Leistungen kannten wir bisher eigentlich nur von schweren elektrischen Lastkraftwagen.
Die neue Super-Technologie
Die sogenannte Super-e-Plattform arbeitet mit einem innovativen 1'000-Volt-System für eine maximale elektrische Effizienz. Dadurch fliessen unglaubliche Energiemengen in kürzester Zeit direkt in die Zellen.
Eine Ladeleistung von bis zu 1'000 Kilowatt wird damit technisch real. Bisherige Schnelllader wirken dagegen fast schon wie veraltete Technik aus dem letzten Jahrzehnt.
Ingenieure haben hierfür das Thermomanagement der Batterien komplett neu und sicher entwickelt.
Reichweite in absoluter Rekordzeit
In nur fünf Minuten gewinnt der Fahrer rund 470 Kilometer neue Reichweite dazu. Dieser Wert basiert zwar auf der chinesischen Norm, beeindruckt in der Praxis aber dennoch enorm.
Das elektrische Tanken dauert somit kaum länger als der Zapfvorgang bei einem Benziner. Der Alltag mit dem Stromer wird dadurch deutlich flexibler und entspannter gestaltet.
Spontane Langstreckenfahrten verlieren so ihren organisatorischen Schrecken für den Nutzer. Sie stecken das Kabel ein und fahren fast sofort wieder los.
Die neuen Modelle im Fokus
Der BYD Sealion 8 profitiert als eines der ersten Modelle von dieser geballten Kraft. Auch der grosse SUV Tang L erhält die moderne und leistungsstarke Hochvolt-Architektur.
BYD verbaut spezielle Batteriezellen, die diese hohen Ströme dauerhaft sicher verkraften. Das Design der Fahrzeuge wurde zudem aerodynamisch für diese hohe Leistung optimiert.
In Europa erwarten Experten den Marktstart parallel zum weiteren Ausbau der Produktion. Besonders die geplante Fabrik in Ungarn spielt hierbei eine zentrale strategische Rolle.
Herausforderungen der Infrastruktur
Für diese Ladegeschwindigkeiten fehlen in der Schweiz aktuell weitgehend die passenden Säulen. Die meisten hiesigen Stationen riegeln weit vor der magischen Megawatt-Grenze ab.
Der Hersteller baut deshalb in China ein eigenes Netz mit 4000 Stationen auf. Dort liefern die Ladepunkte sogar bis zu 1360 Kilowatt in der Spitzenleistung.
Europäische Netzbetreiber müssen nun zügig in stärkere Transformatoren und Leitungen investieren. Ohne das passende Netz bleibt die fortschrittliche Technik im Auto leider nutzlos.







