WM 2018: Spekulationen um einen Rücktritt von Messi und Ronaldo

Der erste Achtelfinaltag der WM 2018 fordert die bisher prominentesten Opfer: Lionel Messi und Cristiano Ronaldo verabschieden sich mit ihren Teams am gleichen Tag. Nun wird spekuliert: treten die beiden Superstars beide zurück? Besonders bei Messi scheint die Chance hoch. «La Pulga» macht nur selten einen Hehl daraus, dass er nicht gerne in der argentinischen Nationalmannschaft spielt. 2016 war er bereits einmal für einige Monate zurückgetreten, bevor er sich zum Rücktritt vom Rücktritt entschied.

Jorge Sampaoli, der argentinische Nationaltrainer, schaffte es zu keinem Zeitpunkt eine funktionierende Mannschaft um Nummer 10 herum aufzubauen, und das obwohl sie mit Stars wie Icardi (nicht dabei), Dybala (kaum eingesetzt), Di Maria, Rojo, Otamendi, Biglia, Agüero und Higuain gespickt ist. Sampaolis Zeit bei der Albiceleste ist definitiv abgelaufen. Aber reicht das, um Messi dazu zu bewegen, zukünftige Aufgebote nicht abzulehnen? Vielleicht hat er mit 31 Jahren auch einfach das Theater satt, das die argentinischen Medien laufend um ihn veranstalten.

Bereits abgetreten ist Javier Mascherano. Der 34-Jährige Defensivmann, der von Sampaoli unerklärlicherweise sogar manchmal als Spielmacher eingesetzt wurde, zog einen definitiven Strich unter seine Nationalmannschaftskarriere.

Cristiano Ronaldo ist mit 33 Jahren zwei Jahre älter als Messi. Für ihn war es wohl aus Altersgründen schon die letzte WM. Obwohl er sich in seinem Team sichtlich wohler fühlt als Messi in seinem, wäre es durchaus möglich, dass CR7 im Hinblick auf die Qualifikation für die EM 2020 bereits jetzt zurücktritt. Oder will er bei der Titelverteidigung noch mithelfen? Bei der Endrunde in zwei Jahren wird er 35 Jahre alt sein. «Ich hoffe, dass er bleibt», sagte Mittelfeldspieler Bernardo Silva dazu. «Aber wir werden sehen, was passiert.» Ronaldo selbst wollte keine Fragen dazu beantworten, ob er ein Teil der Seleçao bleibt.

Derweil sucht die deutsche Nationalmannschaft einen Umbruch, allerdings nicht auf dem Trainerstuhl. Der Verband hat sich trotz historisch blamablem Out für Jogi Löw ausgesprochen. Dieser hält sich bislang darüber bedeckt, ob er nach 12 Jahren nochmal weitermachen will. Ein weiteres Fragezeichen bei den Deutschen ist Mittelfeldregisseur Mesut Özil. Dem Mann von Arsenal ist die Kritik im Vorfeld der WM sichtlich nahegegangen, ebenfalls, dass er nach der Blamage als Sündenbock herhalten musste. Zu dem Frust kommt noch dazu, dass auch er mit bald 30 Jahren vom Alter her zu den Rücktrittskandidaten gehört.