Mit der TV-Serie «The Missing Steps» will die Schweiz in Nigeria Werbung gegen eine Reise nach Europa machen. Die Wirkung ist umstritten.

Die 13-teilige TV-Serie lief bereits auf dem nigerianischen TV-Sender «NTA» und ist seit dieser Woche auf Youtube verfügbar, berichtet «20 Minuten».

Doch es gibt auch Kritik: Nigerianer in der Schweiz zweifeln am Effekt der Sendung. Emmanuel Ewhrawhra, Gründer der Plattform «tellnigerians.com», sieht kaum Reaktionen in den sozialen Netzwerken Nigerias. Geht es nach ihm, hätte eine Dokumentation die Botschaft besser übermittelt. «So sieht man den Film einfach als Nollywood-Streifen, ohne dass man weiter darüber nachdenkt.

«The Missing Steps» soll Nigerianer vor einer Fluch nach Europa warnen.
«The Missing Steps» soll Nigerianer vor einer Fluch nach Europa warnen. - Screenshot Youtube
Die erste Episode
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer TV-Serie will die Schweiz den Nigerianern die Reise nach Europa ausreden.
  • Die Sendung «The Missing Steps» ist ein Publikumsmagnet.
  • Die Wirkung wird jedoch angezweifelt.

Hauptfigur ist der nigerianische Student Joshua Brown, der nach falschen Versprechungen eines Freundes via Mittelmeerroute in der Schweiz landet. Hier taucht er nach dem strengen Kontakt mit dem Asylzentrum unter. Er flüchtet vor der Polizei und liefert Drogen aus. Nach vier Jahren wird er ausgeschafft und kehrt nach Lagos zurück, wo seine grosse Liebe einen anderen Mann geheiratet hat.

In Bern flüchtet der Hauptdarsteller vor den Behörden.
In Bern flüchtet der Hauptdarsteller vor den Behörden. - Screenshot Youtube

Trotz mittelmässiger Produktion ist die Serie ein Publikumshit, bestätigt das Staatssekratariat für Migration (SEM) gegenüber «20 Minuten». Zudem werden 200'000 DVD produziert und in Nigeria gratis verteilt.

Das SEM will «objektive Informationen über die Migration liefern, ohne aufklärerischen Anstrich.» Zusammen mit der Internationalen Organisation für Migration in Nigeria soll die Wirkung der Serie gemessen werden – Ergebnisse sind aber noch keine bekannt. Doch genau auf diese Resultate pocht auch Michael Flückiger, Sprecher der Flüchtlingshilfe: «Ein solches Projekt ist nur sinnvoll, wenn man die Wirkung messen kann.»

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