Russland kündigt Gespräche in Territorialstreit mit Japan auf

Russland hat auf die japanischen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs reagiert und die Verhandlungen im Kurilen-Territorialstreit für beendet erklärt.

Der Turm eines alten Panzers, der als Teil der Kriegsbefestigung in den Boden eingelassen wurde, mit einem Leuchtturm im Hintergrund in der Nähe von Juschno-Kurilsk auf der Kunaschir-Insel, einer der Kurilen-Inseln, auf diesem aktuellen undatierten Foto. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland bezeichnete dies als Reaktion auf «unfreundliche Schritte» Japans.
  • Die Japaner hatten sich den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen.

Russland hat seine jahrelangen Verhandlungen mit Japan über den Territorialstreit um die Pazifik-Inselgruppe der Südkurilen für beendet erklärt. Das Aussenministerium in Moskau bezeichnete dies am Montag als Reaktion auf «unfreundliche Schritte». Japan hatte sich den Sanktionen des Westens gegen Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine angeschlossen. Russland annullierte auch eine Vereinbarung für visafreies Reisen von Japanern auf die Kurilen. Japan habe sich für einen antirussischen Kurs entschieden, hiess es in der Mitteilung des Ministeriums.

Das Verhältnis zwischen beiden Staaten wird seit Jahrzehnten durch den Streit um die Kurilen belastet. Der Archipel liegt zwischen Russlands Halbinsel Kamtschatka und Japans Insel Hokkaido. Japan hatte die Inseln nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion verloren und erhebt Anspruch auf die vier südlichen Inseln. Russland lehnt dies als Rechtsnachfolger der Sowjetunion ab.

Der Streit verhindert seit langem den Abschluss eines Friedensvertrags zwischen Russland und Japan. Kremlchef Wladimir Putin hatte sich einst für gemeinsame wirtschaftliche Aktivitäten auch mit Japan auf den Kurilen ausgesprochen. Das sei nun passé, hiess es aus Moskau.