Biden sorgt mit Äusserung über afroamerikanische Wähler für Kontroverse

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USA,

Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat mit einer Äusserung über afroamerikanische Wähler eine Kontroverse ausgelöst.

Biden bei einem Auftritt im März
Biden bei einem Auftritt im März - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden hat mit einer Aussage über schwarze Wähler für eine Kontroverse gesorgt.
  • Trump-Anhänger warfen Biden Rassismus vor.

Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat mit einer Äusserung über afroamerikanische Wähler eine Kontroverse ausgelöst.

«Ich sag' Ihnen was: Wenn Sie ein Problem haben, sich zu entscheiden, ob Sie für mich oder Trump sind, dann sind Sie nicht schwarz», sagte der 77-Jährige in der Radiosendung «The Breakfast Club» am Freitag. Anhänger von US-Präsident Donald Trump warfen Biden, der sich später entschuldigte, Rassismus vor.

Thema Rassismus in den USA

In dem teils hitzigen Interview mit dem beliebten afroamerikanischen Moderator Charlamagne Tha God, der mit bürgerlichem Namen Lenard Larry McKelvey heisst, ging es um Rassismus in den USA. Der Moderator erwiderte auf Bidens Äusserung, es beunruhige ihn, dass «die Demokraten die schwarzen Wählerstimmen für eine Selbstverständlichkeit halten».

Election 2020 Joe Biden
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber und ehemaliger Vizepräsident Joe Biden während einer Wahlkampfveranstaltung in Detroit USA. - Keystone

Biden entgegnete, er habe durch jahrzehntelange Arbeit in schwarzen Gemeinden deren Wählerstimmen gewonnen und erhalte «überwältigende Unterstützung» von schwarzen Prominenten und Wählern. Tatsächlich geniesst der Ex-Vizepräsident wegen seiner acht Jahre als Stellvertreter von Ex-Präsident Barack Obama hohes Ansehen bei Afroamerikanern.

Biden entschuldigte sich später im Gespräch mit schwarzen Geschäftsleuten für seine «unglücklichen» Äusserungen: «Ich hätte nicht so ein Klugscheisser sein sollen. Ich hätte nicht so unbekümmert sein sollen», sagte er nach Angaben von Journalisten.

joe biden donald Trump
Joe Biden, ehemaliger US-Vizepräsident und Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, kann derzeit – noch – lachen. - dpa

Er habe die afroamerikanische Gemeinschaft «niemals als selbstverständlich angesehen», versicherte Biden. «Niemand sollte aufgrund von Rasse, Religion oder Herkunft für eine Partei stimmen müssen», betonte er.

1,3 Millionen Afroamerikaner wählten Trump

Präsidentensohn Donald Trump Jr. warf Biden im Onlinedienst Twitter eine «ekelhafte und entmenschlichende rassistische Mentalität» vor. Der Senator Tim Scott, der einzige schwarze Republikaner im Senat, verwies darauf, dass 1,3 Millionen Afroamerikaner bei der Wahl 2016 für Trump gestimmt hätten.

«Heute Mittag hat Joe Biden jedem von Euch gesagt, dass ihr 'nicht schwarz' seid!» Trumps Wahlkampfberaterin Katrina Pierson nannte Biden einen «elitären weissen Liberalen», der «rassistisch erniedrigende» Kommentare von sich gebe.

Coronavirus - USA
Donald Trump, Präsident der USA, schaut während eines Rundgangs in einem Ford-Werk durch ein Gesichtsvisier vor einem Plakat, das die Fertigung der Visiere zeigt. - dpa

US-Präsident Trump äussert sich immer wieder rassistisch. Erst am Donnerstag sagte er bei einem Besuch einer Autofabrik im Bundesstaat Michigan über den als Antisemiten bekannten Firmengründer Henry Ford, dieser sei ein Mann mit «guten Blutlinien» gewesen.

Trump strebt eine Wiederwahl am 3. November an. Für die Demokraten wird voraussichtlich Biden gegen ihn antreten. Als Charlamagne Tha God Biden nach möglichen schwarzen Vizepräsidentschaftskandidatinnen fragte, antwortete der 77-Jährige, er denke da an «viele schwarze Frauen». Im Gespräch sind unter anderem die Senatorin Kamala Harris, die ehemalige Gouverneurskandidatin für Georgia, Stacey Abrams, und die Abgeordnete des Repräsentantenhauses Val Demings.

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