Kinderbuchverleger Hans-Joachim Gelberg gestorben

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Deutschland,

Als Verlagsleiter förderte er unter anderem Autoren wie Peter Härtling und Christine Nöstlinger und Janosch. Er wurde zu einem der wichtigsten Kinder- und Jugendbuchverleger der Nachkriegszeit.

Der Verleger Hans-Joachim Gelberg ist am 17. Mai 2020 im Alter von 89 Jahren gestorben. Foto: Stefan Gelberg/Verlagsgruppe Beltz Weinheim/dpa
Der Verleger Hans-Joachim Gelberg ist am 17. Mai 2020 im Alter von 89 Jahren gestorben. Foto: Stefan Gelberg/Verlagsgruppe Beltz Weinheim/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der langjährige Verleger Hans-Joachim Gelberg ist tot.

Der Herausgeber und Autor starb am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Weinheim (Baden-Württemberg), wie die Verlagsgruppe Beltz am Montag mitteilte.

Gelberg hatte sich dafür eingesetzt, mit Kinderbüchern die Trennung zwischen Kinder- und Erwachsenenwelt aufzuheben. Als Verlagsleiter förderte er unter anderem Autoren wie Peter Härtling und Christine Nöstlinger, insbesondere aber auch Janosch. So wurde Gelberg zu einem der wichtigsten Kinder- und Jugendbuchverleger der Nachkriegszeit.

1971 hatte der Verleger Manfred Beltz Rübelmann den Buchhändler und Lektor Gelberg nach Weinheim geholt. Der junge Verlagsleiter rief ein neues Kinder- und Jugendbuchprogramm mit orangefarbenen Einbänden ins Leben. Im selben Jahr startete auch das «Jahrbuch der Kinderliteratur», das bis 1999 erschien. Bereits 1972 erhielt Gelberg für das erste «Jahrbuch» mit dem Titel «Geh und spiel mit dem Riesen» den Deutschen Jugendbuchpreis. Im Gefolge der Studentenrevolution von 1968 machten seine Autoren in den 70er Jahren beim Verlag Beltz & Gelberg Karriere und heimsten zahlreiche Preise ein.

Der in Dortmund geborene Gelberg betonte stets, Kinderbücher dürften weder belehren noch die Wirklichkeit ausschliessen: «Eine Literatur nämlich, die nicht in der Realität der Zeit steht, hat nur noch museale Aufgaben.» Ausserdem müssten Bücher «immer neu sein und nie nachgeahmt». Viele Kinderbücher lebten nur fünf Jahre und würden dann altmodisch.

1997 verliess Gelberg den Verlag und nahm einen Lehrauftrag an der Universität Frankfurt wahr. Er arbeitete aber weiter als Herausgeber, Autor und Referent. In Weinheims Stadtteil Lützelsachsen erinnert seit 2014 die Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule an den Verleger.

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