Ukraine-Krieg: Geflüchtete entlarvt Fake-Bettler in Zürich

Neue dreiste Masche von Bettlern: Um mehr Geld zu erhalten, gibt sich manch einer jetzt als Geflüchteter aus der Ukraine aus. Eine Landsfrau warnt.

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Nau.ch - Die Ukrainerin Daria aus Zürich warnt vor Fake-Bettlern.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich gibt ein Bettler vor, Ukrainer zu sein.
  • Aufgrund der Sprachbarriere deckt die Landsfrau Daria den Schwindel auf.
  • Es handelte sich bei der Masche wohl um keinen Einzelfall.

Dreiste neue Masche von Bettlern in Zürich – und eine aus dem Ukraine-Krieg geflüchtete Frau deckt den Schwindel auf!

Vergangene Woche wird Daria in Zürich von einem Bettler angesprochen. Er verlangt Geld, erklärt ihr, dass er aus der Ukraine stamme und nun mit seiner Familie in der Schweiz sei. Sie bräuchten Essen.

Daria will dem Mann helfen – denn auch sie selbst kommt ursprünglich aus der Ukraine. Doch dann wird sie stutzig. «Er versuchte, mit mir in gebrochenem Russisch zu sprechen, da er kein Ukrainisch konnte», erzählt sie gegenüber Nau.ch.

Sie hakt nach: «Du bist Ukrainer und sprichst kein Ukrainisch oder Russisch?»

Da fliegt der Schwindel auf! Der Mann gibt zu, dass er eigentlich aus Rumänien stammt und nicht wie behauptet aus der Ukraine.

Ukrainerin Daria findet das problematisch. «Ich bin besorgt, dass dies kein Einzelfall ist», sagt sie. Auch von «falschen Hilfswerken», die angeblich Geld für die Ukraine sammeln würden, habe sie bereits gehört.

Ukraine-Krieg: Verein spricht von Mitleidsmissbrauch

Der Ukrainische Verein in der Schweiz schildert ähnliche Erlebnisse. So habe sich bei einer Veranstaltung ebenfalls ein Bettler als Ukrainer ausgegeben. Wie auch in Darias Fall handelte es sich jedoch um einen Rumänen.

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«Bedauerlich, schade bis widerlich», bezeichnet der Verein die dreiste Masche der Bettler. Zahlreiche Geflüchtete würden verzweifelt versuchen, ihre Familien in der Ukraine zu unterstützen. «Und da missbraucht jemand das Mitleid, das viele Schweizer mit der Ukraine haben, um erfolgreicher zu betteln.»

Zur Anzeige kam es bisher aber nicht. Bei der Kantonspolizei Zürich, der Kantonspolizei Basel und Bern sind derzeit noch keine solchen Fälle gemeldet worden. Aber: «Einzelfälle können nicht ausgeschlossen werden», sagt die Kapo Bern.