Coronavirus: Schweizer gehen für Herbstferien-Planung ins Reisebüro

Den Flug schnell online und die Unterkunft über die Airbnb-App buchen: So planen viele heute ihre Ferien – eigentlich. Das Coronavirus hat das verändert.

Oft lassen Herr und Frau Schweizer auch mehr Geld für ihre Ferien liegen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bald stehen die Herbstferien vor der Tür. Die Schweizer zögern allerdings mit Buchungen.
  • Kürzlich brachte Bundesrat Berset die Wiedereinführung der Reisequarantäne ins Spiel.
  • Gleichzeitig feiern die Reisebüros ein Comeback.

Schon bald ist wieder Ferienzeit. Die Reiselaune wird aber einmal mehr durch das Coronavirus gedämpft. Erst kürzlich hat Bundesrat Alain Berset die Wiedereinführung der Reisequarantäne als Möglichkeit ins Spiel gebracht. Mit den steigenden Fallzahlen wächst auch die Unsicherheit – das zeigt auch eine Umfrage bei den Schweizer Reiseanbietern.

TUI, Kuoni und Globetrotter berichten auf Anfrage von Nau.ch, dass viele Reiselustige nach wie vor eher kurzfristig buchen. Trotzdem weibeln die Anbieter für eine frühzeitige Ferien-Planung.

Man sei flexibel und lasse Kunden ihre Reise bis zu zwei Wochen vorher gebührenfrei umbuchen oder stornieren. «Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass dies selten notwendig war», betont TUI-Sprecherin Constanze Andrianello.

Reisebüros wegen Coronavirus wieder beliebter

Vor und zeitweise auch während der Pandemie gab es immer wieder Berichte über das «Sterben» der Reisebüros. Der Grund: Heute lassen sich Ferien einfach und schnell selbst im Internet buchen. Apps wie Booking.com oder Airbnb boomen.

Doch das Coronavirus bringt den klassischen Reisebüros neue Kundschaft, wie auch TUI feststellt. «Nach wie vor führt die Lage zu einem erhöhten Informations- und Beratungsbedarf», so der Reiseanbieter. Deshalb würden viele Kunden derzeit Beratungstermine bei einem Reise-Experten reservieren.

Umfrage

Buchen Sie Ihre Ferien im Reisebüro?

Nein, im Internet.
49%
Ja, das ist sicherer.
51%

«Die Kunden haben die Vorteile von Buchungen über ein Reisebüro wieder vermehrt schätzen gelernt», stellt auch Globetrotter-Sprecherin Sandra Studer fest. «Gerade in der aktuellen Pandemie-Situation ist es sehr anspruchsvoll, einen Überblick über die sich ständig ändernden Reisebestimmungen zu behalten.»

Kuoni: Quarantäne-Beschluss «darf nicht gefällt werden»

Die Aussicht auf eine mögliche Wiedereinführung der Reisequarantäne sieht TUI gelassen: «Kommt das Ferienziel auf eine BAG-Quarantäneliste, so kann die Reise ebenfalls umgebucht und im Ausnahmefall annulliert werden.»

Gesundheitsminister Alain Berset teilt heute die neuesten Entscheidungen zu den Gratis-Tests mit. - Keystone

Anders Kuoni – Sprecher Markus Flick sagt: «Das wäre für die gesamte Schweizer Tourismusbranche mit weiteren, tief einschneidenden Folgen verbunden.» Ein Beschluss solcher Tragweite dürfe auf Basis der heutigen Datenlage nicht gefällt werden.