Coronavirus: Polizei zufrieden – Bussen besonders für Junge

Die harten Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus wurden von der Bevölkerung anfangs vielerorts ignoriert. Doch nun sind die meisten Polizeikorps zufrieden.

Die Polizeikorps in der Schweiz wehren sich gegen Aufnahmen von Polizeiaktionen (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die scharfen Corona-Massnahmen des Bundesrates sorgten anfangs für rote Köpfe.
  • Heute sind die meisten Polizeikorps mit der Bevölkerung zufrieden.
  • Dennoch kommt es in den Kantonen immer wieder zu vereinzelten Ordnungsbussen.

Mit seiner Strategie gegen das Coronavirus will der Bundesrat den Schutz der Bevölkerung sicherstellen. Die Massnahmen dazu sind hart. Versammlungen über fünf Personen sind verboten, der Mindestabstand von zwei Metern muss eingehalten werden, nicht lebensnotwendige Geschäfte bleiben geschlossen.

Anfangs wurden die Weisungen teilweise ignoriert - grosse Menschenansammlungen waren keine Seltenheit. Nun scheinen die Regeln besser eingehalten zu werden. Wie eine Umfrage bei den kantonalen Polizeikorps zeigt, bleibt die Mehrheit der Schweizer zu Hause. Zu Ordnungsbussen oder Anzeigen kommt es nur in Ausnahmefällen.

Kollektives Bewusstsein wegen Coronavirus

«Die Regeln werden grösstenteils sehr gut eingehalten», heisst es auf Anfrage bei der Luzerner Polizei. Den allermeisten Menschen sei bewusst, dass es um unsere Gesundheit geht, und setzen die Massnahmen des Bundesrates entsprechend um.

Ähnlich sieht es bei bei der Stadtpolizei Zürich aus. «Grundsätzlich befolgt die Bevölkerung die Massnahmen gegen das Coronavirus», sagt Mediensprecher Marco Cortesi. Allerdings käme es noch immer zu einigen Ausnahmen.

Solche Bilder sind wegen des Coronavirus zur Seltenheit geworden. Viele öffentliche Parks und Plätze bleiben in der Schweiz vorerst geschlossen. Wie siehts am Oster-Weekend aus? - dpa

«Insbesondere an öffentlichen Plätzen in Wasser- oder Waldnähe halten sich teilweise zu viele Menschen auf», so Cortesi. Es sei deshalb nicht ausgeschlossen, dass zeitnah weitere öffentliche Gelände abgesperrt werden.

Vergleichsweise viele Bussen im Kanton Aargau

Die Weisungen des Bundesrates werden also gemäss den Polizeikorps grundsätzlich eingehalten. Doch wie sieht es an einem sonnigen Wochenende aus - da kommt es doch bestimmt zu Bussen, oder etwa nicht?

«Vergangenen Samstag wurden im Kanton Luzern 44 Ordnungsbussen ausgestellt», sagt Mediensprecher Christian Bertschi. In der Nordwestschweiz geht es etwas ruhiger zu und her: «Am vergangenen Wochenende hat die Polizei in fünf Fällen insgesamt 15 Personen büssen müssen», heisst es auf Anfrage bei der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Die Luzerner Polizei ist mit einer Patrouille in der Stadt Luzern unterwegs. - Keystone

Deutlich mehr Personen wurden im Kanton Aargau gebüsst. Vergangenes Wochenende seien gemäss Mediensprecher Bernhard Graser gegen 100 Ordnungsbussen ausgesprochen worden.

«Leider stellten wir fest, dass sich relativ viele Gruppierungen junger Leute wenig bis gar nicht um die Auflagen kümmern», sagt Graser. Die Mehrheit der Aargauer Bevölkerung und des Gewerbes halte sich dennoch an die Verhaltensanweisungen des Bundes.

Keine Zahlen von Bern und Zürich

Im Kanton Bern werden keine laufenden Zahlen über verteilte Bussen bekanntgegeben. Mediensprecher Christoph Gnägi erklärt: «Für uns stehen nicht die Anzahl Bussen im Vordergrund, vielmehr muss die Massnahme von der Bevölkerung verstanden werden.»

Das Bundeshaus und der menschenleere Bundesplatz. - keystone

Auch von der Stadt Zürich sind keine offiziellen Zahlen bekannt. Schätzungsweise seien vergangenes Wochenende ein paar Dutzend Bussen verhängt worden. Zentral sei in erster Linie aber die Eigenverantwortung der Bevölkerung und nicht die Anzahl verteilter Bussen.