Smartphone soll Kinder-Hirne schädigen

Eine neue Studie zeigt: Das quengelnde Kleinkind mit einem Video auf dem Smartphone oder Tablet ruhigzustellen, ist keine gute Idee.

Smartphone und Co. schädigen die Hirne von kleinen Kindern – das zeigt eine neue Studie. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer neuen Studie schädigen Tablets und Smartphones das Hirn kleiner Kinder.
  • Das Problem: Sie stören die Entwicklung des präfrontalen Kortex.
  • Dieser Teil des Gehirns ist zuständig für Aufmerksamkeit und Emotionen.

Das Kind weint und quengelt? Da hilft ein Smartphone oder Tablet. Nur: Es ist keine gute Idee, kleine Kinder vor einen Bildschirm zu setzen, wie eine neue Studie zeigt. Das kann nämlich ihr Gehirn nachhaltig schädigen.

Wissenschaftler aus Singapur haben die Auswirkungen von Handys und Co. auf Kinder untersucht. Für die Studie baten sie die Eltern, anzugeben, wie viel Zeit ihre Kinder täglich vor dem Bildschirm verbringen.

Anschliessend wurden die 12 bis 18 Monate alten Kids in Gruppen eingeteilt: weniger als eine Stunde, ein bis zwei Stunden, zwei bis vier Stunden und mehr als vier Stunden.

Danach untersuchten die Forscher die Gehirnaktivität der Kleinen. Als die Testpersonen neun Jahre alt wurden, haben sie diese noch einmal überprüft – auf Merkmale wie Aufmerksamkeitsspanne und Impulskontrolle.

Kinder haben wegen Smartphone Mühe, aufmerksam zu bleiben

Die Ergebnisse der Untersuchungen: Kinder, die lange vor Bildschirmen sassen, hatten mehr Probleme, aufmerksam zu bleiben. Zudem wiesen sie mehr niedrige Gehirnströme auf.

Das Hirn wächst von Geburt an schnell. Der Teil, der für Aufmerksamkeit und Emotionen zuständig ist, der sogenannte präfrontale Kortex, braucht jedoch länger, um sich zu bilden.

Umfrage

Wie viele Stunden pro Tag sind Sie am Handy?

Weniger als eine.
27%
Vielleicht ein bis zwei.
34%
Zwei bis vier.
20%
Mehr als vier Stunden.
19%

Die Forscher gehen davon aus, dass die schnell wechselnden Bilder und blinkenden Lichter die Entwicklung des präfrontalen Kortex stören. Das bedeutet, dass Kleinkinder von den Reizen überfordert sind – so haben sie mehr Mühe, kognitive Fähigkeiten zu entwickeln.

Professor Chong Yap Seng sagt zur Studie: «Die Ergebnisse sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie Auswirkungen auf die Entwicklung künftiger Generationen haben.»