Novavax: Keinen Impfstatus für tausende freiwillige Teilnehmer
Tausende freiwillige Teilnehmer an Corona-Impfstofftests des Herstellers Novavax erhalten keinen Impfstatus. Der Stoff hat noch keine Zulassung erhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Freiwillige Teilnehmer an Corona-Impfstofftests können Impfstatus nicht nachweisen.
- Der Impfstoff von Novavax hat noch keine Zulassung erhalten.
- Die Anträge sollen in den nächsten Monaten gestellt werden.
In Grossbritannien können Tausende freiwillige Teilnehmer an Corona-Impfstofftests des Herstellers Novavax ihren Impfstatus nicht nachweisen. Sie geniessen daher keine Freiheiten etwa bei Reisen. Aktivisten forderten nun in einer Petition Gesundheitsminister Sajid Javid zur Unterstützung auf.
Die etwa 15'000 britischen Freiwilligen an Versuchen mit dem Wirkstoff seien erheblich benachteiligt, schreibt die Novavax UK Concerned Participants Group. Dies teilte die Nachrichtenagentur PA am Montag mit. Das Vakzin des US-Konzerns ist bisher noch nicht zugelassen. Vor einem halben Jahr hatte das Unternehmen von positiven Studienergebnissen berichtet.
Die Freiwillige Gill Ince sagte: «Ich wollte meinen Beitrag zum Kampf gegen Corona leisten, aber ich fühle mich vom System völlig betrogen. Nun hocke ich ohne Impfstatus in der Falle.» Ihr sei versichert worden, dass ihr wegen ihrer Teilnahme keine Nachteile entstünden. «Es ist unglaublich stressig, und ich fühle mich wie eine Gefangene», so Ince.
Tests von Novavax sind wichtig für Entwicklung der Impfstoffe
Die Regierung betonte, die Tests seien äusserst wichtig für die Entwicklung der Impfstoffe gewesen. «Jede Entscheidung, dass ein Teilnehmer an einer Impfstoffstudie eine alternative Impfung erhält, sollte in Zusammenarbeit mit den Ärzten getroffen werden.» Sie sei bestrebt, die Frage zu lösen.

Grossbritannien soll klinische Daten der Tests zurückhalten, falls europäische Staaten die Teilnehmer nicht einreisen liessen. Dies hatte einem Bericht der Sonntagszeitung «Observer» zufolge der stellvertretende englische medizinische Regierungsberater Jonathan Van-Tam vorgeschlagen. Ein Novavax-Sprecher sagte, das Unternehmen sei in Gesprächen mit den unterschiedlichen Zulassungsbehörden. Sie erwarten die Anträge in den kommenden Monaten stellen zu können.