Ukraine-Krieg: Hohe Kreml-Beamte wollen Wagner-Chef stoppen

Wagner-Chef Prigoschin wird für Putin während des Ukraine-Kriegs immer mehr zu einer Bedrohung. Nun soll eine neue Militär-Organisation ein Gegengewicht bilden.

Jewgeni Prigozhin bestätigt sein Mitwirken bei der berüchtigten Wagner-Gruppe, die im Ukraine-Krieg kämpft. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die wachsende Macht von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bereitet dem Kreml Sorgen.
  • Nun sollen hohe Beamte offenbar ein Gegengewicht zu der Söldnertruppe aufbauen.
  • Sie fördern ein neues Militärunternehmen eines Kreml-nahen Geschäftsmanns.

Jewgeni Prigoschin, der Chef der Wagner-Söldner, gewinnt dank des Ukraine-Kriegs immer mehr Macht. Er wird sogar Kremlchef Wladimir Putin gefährlich: Laut Experten könnte der Oligarch einen Putsch planen.

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Hohe russische Beamte wollen den als «Putins Koch» bekanntgewordenen Prigoschin aber offenbar von seinem Podest holen. Sie bauen ein militärisches Gegengewicht zu der gefürchteten Wagner-Truppe auf, berichtet der ukrainische Militärgeheimdienst HUR.

Aufgebaut wird das neue «private Militärunternehmen» offenbar durch den Geschäftsmann Armen Sarkisyan. Obwohl solche Privat-Armeen in Russland eigentlich verboten sind, unterstützt der Kreml das neue Gegengewicht zu Prigoschins Söldnern. Mitfinanziert wird die neue paramilitärische Gruppe ausserdem durch den russisch-armenischen Oligarchen Samuel Karapetyan.

Zudem soll Sarkisyan zum neuen Verwalter der Gefängnisse in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine ernannt worden sein. Er plant wohl auch, auf die von Prigoschin erfolgreich angewandten Rekrutierungsmethoden zurückzugreifen. Dieser verspricht Gefangenen nämlich Strafmilderung dafür, dass sie für ihn im Ukraine-Krieg kämpfen.

Auch Kadyrow arbeitet gegen Prigoschin

Und auch Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow arbeitet daran, Prigoschins Stellung in Russland zu schwächen. Er schrieb kürzlich auf Telegram, er habe sich am 25. November mit Putin getroffen und über den Aufbau eines neuen Militärs gesprochen. Auch sei es darum gegangen, inwiefern tschetschenische Einheiten im Ukraine-Krieg eingesetzt werden sollen.