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Rüstungsskandal: Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeiter

Keystone-SDA
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Belgien,

Mehrere Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeitende wegen Korruption bei Rüstungsaufträgen. Auch Geldwäscherei wird ihnen zur Last gelegt.

Nato
Ging bei Nato-Rüstungsaufträgen alles mit rechten Dingen zu? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehreren Mitarbeitern der Nato-Beschaffungsagentur wird Korruption vorgeworfen.
  • In verschiedenen Ländern ist es zu Festnahmen und Durchsuchungen gekommen.

Strafverfolger aus mehreren Ländern ermitteln zu möglicher Korruption bei der Vergabe von Rüstungsaufträgen über die Nato. Wie die belgische Staatsanwaltschaft mitteilte, geht es um den Verdacht, dass Mitarbeitende der Nato-Beschaffungsagentur NSPA in Luxemburg vertrauliche Informationen an Rüstungsunternehmen weitergegeben haben.

Zudem gibt es demnach auch Hinweise darauf, dass Geld aus diesen illegalen Praktiken unter anderem durch die Gründung von Beratungsfirmen gewaschen wurde. Als Beispiele für möglicherweise betroffene Verträge wurden solche für Drohnen und Munition genannt.

Nato Flagge
Zwei Nato-Mitarbeitende wurden wegen Verdachts auf Korruption festgenommen. - Daniel Naupold/dpa-infocom GmbH

Im Zuge der Ermittlungen wurden nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft am Montag zwei Verdächtige festgenommen und Durchsuchungen in der Gemeinde Bredene in Westflandern durchgeführt. Gegen einen der Verdächtigen sei ein Haftbefehl erlassen worden, hiess es.

In anderen Ländern gab es nach Nato-Angaben weitere Festnahmen. Eine Sprecherin des Verteidigungsbündnisses teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, die Nato arbeite eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Ihren Angaben zufolge gehen die Festnahmen auf eine von der NSPA eingeleitete Untersuchung zurück.

Agentur wickelt milliardenschwere Rüstungsgeschäfte ab

Zum möglichen Schaden und zur Höhe möglicher Bestechungszahlungen gab es zunächst keine Angaben. Auch blieb unklar, welche Rüstungsunternehmen von den Informationen profitiert haben könnten. Den Angaben der belgischen Behörden zufolge wird auch in Luxemburg, Spanien und den Niederlanden zu den Vorwürfen ermittelt.

Koordinierend ist zudem die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) beteiligt. Als mögliche Straftaten in dem Fall werden die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, aktive und passive Korruption sowie Geldwäsche genannt.

Über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA werden regelmässig Waffensysteme und Munition im Milliardenwert eingekauft. Zuletzt gab sie etwa den Abschluss von Rahmenverträgen über die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro bekannt. Von diesem Geschäft will auch Deutschland profitieren. Davor war ein Vertrag über den Kauf von bis zu 1000 Flugabwehrraketen vom Typ Patriot für 5,5 Milliarden US-Dollar angekündigt worden.

Kommentare

User #2802 (nicht angemeldet)

Die sollten gleich mal die kürzlich in die Rente gegangene Beschaffungsbeamte des Niederländischen Verteidigungsministeriums unter die Lupe nehmen, die sollten angeblich die Budgets für Einkäufe für Ukraine an die Lieferanten kommuniziert haben, damit diese die maximale Preise ansetzen können. Ich denke das haben die nicht einfach so gemacht...

User #1534 (nicht angemeldet)

Auch im Betrügen ist die NATO amateurhaft.😂😂😂

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