Amsterdam: Bilder zeigen Flucht von Geisel aus Apple-Store

Am Dienstagabend kam es in einem Apple-Store in Amsterdam zu einer Geiselnahme. Bilder zeigen, wie der Täter der fliehenden Geisel hinterherrennt.

Polizeifahrzeuge im Zentrum von Amsterdam. Foto: Evert Elzinga/ANP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geiselnahme in Amsterdam ging am Dienstag glimpflich aus.
  • Der Verdächtige war bewaffnet und drohte mit einer Bombe.
  • Als der Täter der fliehenden Geisel hinterherrannte, wurde er von der Polizei angefahren.

Ein brutaler Überfall mit stundenlanger Geiselnahme in einem Apple-Store mitten in Amsterdam hat die Niederlande geschockt.

Der Geiselnehmer steht mit der Geisel im Eingang des Apple-Stores in Amsterdam, am 22. Februar 2022. - keystone

«Der Verdächtige richtete ständig die Waffe auf die Geisel und drohte, sich in die Luft zu sprengen», sagte der Amsterdamer Polizeichef Frank Paauw am Mittwoch. Die Polizei stellte zwei Waffen sicher, darunter eine automatische. Sprengstoff wurde jedoch nicht gefunden.

Die Gewalttat endete am späten Dienstagabend glimpflich. Der mutmassliche Täter wurde überwältigt und dabei schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Geisel, ein Brite, blieb unverletzt. Auch etwa 70 Menschen, die sich zur Zeit des Überfalls in dem Geschäft befanden, konnten unversehrt befreit werden. Stundenlang konnten Bürger über Videos in den sozialen Netzwerken die Vorgänge verfolgen.

Täter forderte 200 Millionen Euro in Kryptowährung

Der mutmassliche Täter ist ein 27 Jahre alter Amsterdamer. Er hatte nach Aussagen der Polizei schwer bewaffnet gegen 17.30 Uhr das mehrstöckige Computer-Geschäft betreten und einen Kunden als Geisel genommen. Er habe 200 Millionen Euro in Kryptowährung gefordert.

Der Geiselnehmer (links) mit einer Geisel im Apple-Store in Amsterdam. - Keystone

Auf Bildern in sozialen Netzwerken sah man den Mann gekleidet in einen militärischen Tarnanzug mit einer unförmigen Weste. In einer Hand hielt er eine Schusswaffe, die Geisel hielt er im Würgegriff.

Als die Polizei eintraf, eröffnete der Mann das Feuer. Schwerbewaffnete Spezialkräfte sicherten dann den Platz und umstellten das Gebäude. Gegen 22.30 Uhr gelang dem Briten die Flucht. Der Täter folgte ihm, wurde aber von der Polizei mit einem Auto angefahren.

«Für die Stadt ist dies ein schockierendes Ereignis», sagte der stellvertretende Bürgermeister Rutger Groot Wassink. Er wies darauf hin, dass nur wenige Meter entfernt im Sommer 2021 der bekannte Crime-Reporter Peter R. de Vries auf offener Strasse ermordet worden war.

Eine Ambulanz transportiert den verletzten Täter in ein Spital nach der Geiselnahme in Amsterdam. - Keystone

Bis in die späte Nacht war der Leidseplein abgesperrt. Theater und Cafés an dem Platz wurden geschlossen. Gepanzerte Fahrzeuge, schwerbewaffnete Spezialkräfte und Helikopter waren stundenlang im Einsatz.