Fischsterben an der Oder - «Sowas noch nicht erlebt»
Liegt es an der Hitze - oder an giftigen Chemikalien, die womöglich im polnischen Wroclaw illegal eingeleitet wurden? In der Oder sterben die Fische in Massen. Berufsfischer sind erschüttert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Berufsfischer Henry Schneider hat sich erschüttert über das massive Fischsterben in der Oder geäussert.
Die wirtschaftlichen Folgen seien noch nicht abschätzbar. «Sowas haben wir noch nicht erlebt. Tote Fische sind überall zu sehen. Es sind viele», sagte der Fischermeister. Er führt in Brieskow-Finkenheerd im Kreis Oder-Spree, nicht weit entfernt von Frankfurt (Oder), einen Familienbetrieb in der fünften Generation.
Für sein aktuelles Geschäft sieht er bislang keine direkten Folgen. «Wir kommen gut über den Sommer», sagte Schneider. Da die Oder extremes Niedrigwasser führe, habe er bereits vor drei Wochen die Fischerei in der Oder eingestellt und sei auf andere Gewässer ausgewichen. Ob Laich- und Jungfische gestorben seien, lasse sich erst in einigen Monaten sehen. «Es kann schlimm ausgehen, oder es kann sein, dass die Anrainer mit einem blauen Augen davon kommen.»
In der Oder ist es zu einem massiven Fischsterben gekommen. Behörden in Brandenburg warnen davor, das Flusswasser zu nutzen oder in Kontakt damit zu kommen. In Polen ermittelt die Staatsanwaltschaft Wroclaw (Breslau) wegen eines möglichen Umweltdelikts. Ob giftige Chemikalien die Ursache sind, war am Donnerstag weiterhin unklar.