Britische Expertin: Reisebeschränkungen gegen Omikron nicht wirksam

Laut einer britischen Expertin sind Reisebeschränkungen gegen Omikron zu spät. Man müsse andere Massnahmen ergreifen und sich nicht nur auf Boostern verlassen.

Ein Mann mit Mundschutzmaske im leeren Terminal eines Flughafens. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine britische Expertin kritisiert Reisebeschränkungen als nicht wirksam gegen Omikron.
  • Die Variante sei bereits in Deutschland, man müsse die Verbreitung im Inland verhindern.
  • Neuerding müssen Reisende aus Grossbritannien in Deutschland für 14 Tage in Quarantäne.

Eine der führenden britischen Corona-Expertinnen hat die Beschränkungen, die viele Länder, darunter Deutschland, im Kampf gegen Omikron für Reisende aus Grossbritannien verhängt hat, als wirkungslos kritisiert.

«Es ist zu spät. Wenn Deutschland das vor drei Wochen getan hätte, fein», sagte Christina Pagel der Deutschen Presse-Agentur. Die Omikron-Variante habe sich aber längst auch in Deutschland verbreitet. Bei der rasend schnellen Übertragbarkeit machten Reisebeschränkungen keinen signifikanten Unterschied mehr.

In London wird mit Plakaten für die Booster-Impfung gegen Corona auf. - Keystone

Grossbritannien gilt seit Anfang der Woche für Deutschland als Virusvariantengebiet, was die Einreise von der Insel drastisch beschränkt.

Expertin: Bei Omikron nicht nur auf Boostern verlassen

Rückkehrer müssen – egal ob geimpft oder nicht – für 14 Tage in Quarantäne. Damit suggeriere man nur, etwas gegen die Ausbreitung der Variante zu tun, ohne wirklich zu handeln, kritisierte Pagel. «Was man wirklich tun muss, ist die Verbreitung im Inland zu verhindern. Und bei dem Tempo von Omikron kann man sich dabei nicht nur auf Boostern verlassen.»

In Grossbritannien gehört die deutsch-britische Mathematikerin vom University College London zu den führenden Erklärerinnen in der Pandemie. Wie viele andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spricht sie sich für eine Verschärfung der Massnahmen aus, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. In England und Schottland ist Omikron bereits die vorherrschende Variante und hat die Corona-Fallzahlen zuletzt in ungekannte Höhen schnellen lassen.