Arabella Kiesbauer über den alltäglichen Rassismus

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Österreich,

Vor 25 Jahren erhielt die Moderatorin Arabella Kiesbauer ein Briefbombe. Angefeindet wird sie bis heute.

Arabella Kiesbauer 2017 in Berlin. Foto: Jörg Carstensen/dpa
Arabella Kiesbauer 2017 in Berlin. Foto: Jörg Carstensen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Moderatorin Arabella Kiesbauer (51) geht davon aus, ihr Leben lang rassistisch angefeindet zu werden.

«Ich bin realistisch genug zu wissen, dass mich Rassismus mein Leben lang begleiten wird», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

«Der Tod des Afroamerikaners George Floyd zeigt wieder einmal, dass Rassismus und soziale Ungerechtigkeit nach wie vor ein Thema unserer Zeit sind.»

Vor allem als ihre tägliche Talkshow 1994 bei ProSieben startete, wurde die Tochter einer Theaterschauspielerin aus Deutschland und eines ghanaischen Ingenieurs zur Zielscheibe für rassistischen Hass. Immer wieder bekam sie Drohbriefe. Am 9. Juni 1995 schickte ein österreichischer Terrorist ihr eine Briefbombe. «Zuerst war ich wie gelähmt», erinnert sie sich an diesen Tag vor 25 Jahren. «Das Schlimmste war aber der "Verlust der Unschuld" - wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich musste mich von einer gewissen Leichtigkeit des Seins und dem unerschütterlichen Glauben an das Gute verabschieden.»

Gesellschaftlich habe sich seither einiges geändert - und nicht unbedingt zum Guten, sagte die 51-Jährige, die die österreichische Version von «Bauer sucht Frau» moderiert. «Früher bekam ich rassistische Briefe ohne Absender, mittlerweile stehen der komplette Name und die Anschrift darauf. Erschreckend ist, dass die rechte Szene das Gefühl hat, sich nicht mehr "verstecken" zu müssen.»

© dpa-infocom, dpa:200607-99-338292/4

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