Joe Biden: Riesiges Sicherheitsaufgebot an seiner Vereidigung

Heute um 18 Uhr Schweizerzeit wird Joe Biden als US-Präsident vereidigt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind riesig – und die Sorgen vor Insider-Attacken gross.

25'000 Nationalgardisten standen bei der Vereidigung von Joe Biden als US-Präsident im Einsatz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Vereidigung von Joe Biden stehen 25'000 Nationalgardisten im Einsatz.
  • Einen Tag vor der Feier haben die Sicherheitsbehörden die Soldaten überprüft.
  • Daraufhin wurden 12 abgezogen – zwei von ihnen werden extremistische Ansichten nachgesagt.

Joe Biden wird heute Mittwoch um 18 Uhr Schweizerzeit als der nächste US-Präsident vereidigt. Nach dem Sturm aufs Kapitol vom 6. Januar wollten die Sicherheitsbehörden kein Risiko eingehen, weshalb insgesamt 25'000 Nationalgardisten im Einsatz stehen. Das sind zweieinhalb Mal mehr als üblich!

Auch eine riesige Schutzzone wurde eingerichtet. Diese umfasst das Kapitol, das Lincoln-Denkmal, die Mall, das Weisse Haus und die Union Station. Rund um die Zone sind Soldaten neben Panzerwagen stationiert, Strassen und Brücken wurden mit Stacheldraht und Betonblöcken gesperrt.

Neben der Nationalgarde stehen für die Sicherheit von Joe Biden Beamte der Kapitol-Polizei, der Park-Polizei, der Polizeibehörde von D.C. das FBI und der Geheimdienst im Einsatz.

Grosse Angst vor Insider-Attacken

Seit klar ist, dass einige der Kapitol-Randalierer auch Verbindungen zum Militär hatten, sorgen sich die Sicherheitsbehörden zunehmend um mögliche gewaltbereite Insider. Am Dienstag wurde etwa bekannt, dass zwölf Mitglieder der Nationalgarde nach einer Überprüfung aus Washington abgezogen wurden.

Gegenüber US-Medien sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, dass zwei der Abgezogenen wegen «unangemessener Kommentare oder Kurznachrichten» entfernt worden seien. Konkreter wurde der Sprecher nicht.

Der TV-Sender «Fox News» berichtete, die zwei Männer hätten Verbindungen zu rechten Milizen oder veröffentlichten extremistische Ansichten im Netz. Offiziell wurde diese Meldung aber nicht bestätigt.

Zu den restlichen zehn hiess es, dass sie bei einer Überprüfung durch die Bundespolizei FBI aufgefallen seien. Unklar blieb am Dienstag, ob beim Abzug der zwölf Soldaten die Überprüfung der Truppe bereits abgeschlossen war.

Wie verhalten sich Trumps Anhänger?

Eine grosse Frage lautet am Tag der Vereidigung zudem: Wie verhalten sich Trumps Anhänger? In den vergangenen Tagen sind nämlich Tausende nach Washington gereist, um sich von ihrem Idol zu verabschieden.

Donald Trump hat um 14 Uhr Schweizerzeit – also vier Stunden vor der Vereidigung von Joe Biden – am Militärflugplatz Andrews zu einer pompösen Abschiedsfeier geladen. Von dort aus wird der 74-Jährige anschliessend mit der Air Force One zu seinem Golfclub in Mar-a-Lago in Florida geflogen.

Wird es heute Mittwoch wieder zum Chaos kommen? Donald Trump dürfte diese Frage kaum kümmern, der abgewählte US-Präsident will sich ein letztes Mal feiern lassen – dann geht es ab in den Golfclub. - Keystone

Neben geladenen Gästen und Trump-Freunden, ist es gut möglich, dass sich auch viele seiner Anhänger an der Feier auf dem 17 Kilometer von der Stadt entfernten Militärflughafen einfinden. Die Sicherheitsbehörden stehen deshalb auch dort in höchster Alarmbereitschaft.