Betreutes Wohnen: Wie ist die Pflege organisiert?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Angesichts der alternden Bevölkerung sind Pflege und betreutes Wohnen in der Schweiz ein wichtiges Thema. So ist die Pflege im Land allgemein organisiert.

Betreutes Wohnen
Im betreuten Wohnen ist die Pflege ein wichtiger Faktor. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pflege wird unterteilt in die ambulante und die stationäre Pflege.
  • In der Schweiz hat die ambulante Pflege in den letzten Jahren zugenommen.

Die Altersstruktur der Schweiz hat sich in den letzten hundert Jahren stark verändert. Das Diagramm des Bundesamtes für Statistik zeigte zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine Tanne: sehr viele junge Menschen, sehr wenige ältere Menschen.

Mittlerweile machen Babyboomer einen grossen Anteil aus: Menschen, die in den 1950er und 60er-Jahren geboren wurden und heute um die 60 Jahre alt sind.

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Diese Generation wird schon bald das Rentenalter erreichen – während immer weniger junge Menschen nachkommen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der über 65-Jährigen um 63 Prozent auf etwa 2,7 Millionen Menschen steigen. Darum kommt der Organisation der Pflege eine immer grössere Bedeutung zu.

Die Organisation der Pflege ist ein zentrales Thema in der Schweiz, insbesondere angesichts einer alternden Bevölkerung.

Betreutes Wohnen: Selbstständigkeit erhalten durch ambulante Pflege

Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang die ambulante Pflege. Laut Pflegereport 2024 ging die Zahl der in Pflegeheimen betreuten Menschen von 2011 bis 2022 um zwölf Prozent zurück.

Im gleichen Zeitraum nahm die ambulante Pflege um 37 Prozent zu. Angeboten wird die Betreuung von privaten Spitex-Dienstleistern wie Senevita Casa.

Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen: Viele Einrichtungen helfen den Bewohnern, selbstständig zu bleiben. - Depositphotos

Ein grosser Vorteil ist die individuelle und bedarfsgerechte Betreuung der Seniorinnen und Senioren in den eigenen vier Wänden.

Das Angebot umfasst alltägliche Dienstleistungen wie Körperpflege und Essen ebenso wie die medizinische Betreuung durch qualifiziertes Personal. Medizinische Kosten werden über die Krankenkassen abgerechnet. Für alles andere müssen die Menschen, die die ambulante Pflege in Anspruch nehmen, selbst aufkommen.

Für Betroffene und Angehörige ist die ambulante Pflege zu Hause meist die bevorzugte Wahl: Sie erlaubt es, den Lebensabend so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Für Angehörige sind die Wege oft kurz und vertraute Routinen bleiben erhalten.

Betreutes Wohnen statt Pflegeheim

Manchmal ist ein Verbleib in den eigenen vier Wänden jedoch nicht mehr möglich: Sei es, dass das Treppensteigen zur eigenen Wohnung im 2. Stock zu schwerfällt oder die Sturzgefahr durch Gebrechlichkeit zunimmt.

Gerade alleinstehende Menschen haben oft auch Angst, dass sie im Notfall nicht um Hilfe rufen können. Für das Pflegeheim fühlen sie sich jedoch viel zu rüstig.

Wohnen
Betreutes Wohnen kann auch für die Angehörigen angenehm sein. - Depositphotos

Hier hat sich in den letzten Jahren das Modell des betreuten Wohnens etabliert. Zahlreiche Anbieter wie Senevita haben moderne, barrierefreie Wohnanlagen in attraktiver Lage in der Schweiz errichtet.

Hier können Seniorinnen und Senioren weiterhin in einer eigenen Wohnung leben – aber stets in der Nähe von qualifiziertem Pflegepersonal. Dieses schaut mindestens einmal pro Tag vorbei und ist im Notfall sofort zur Stelle.

Betreutes Wohnen: Die klassische stationäre Pflege

Ist auch betreutes Wohnen aufgrund fortschreitender Gebrechlichkeit oder Demenz nicht mehr möglich, bietet das Pflegeheim ein sicheres Zuhause.

In diesen Heimen bewohnen pflegebedürftige Menschen Einzel- oder Doppelzimmer und teilen sich Gemeinschaftsräume. Zahlreiche Programme von leichter Bewegung bis zu Ausflügen halten Körper und Geist rege.

Pflege
Pflege bedeutet auch mehr Lebensqualität. - Depositphotos

Pflegeheime bieten ausserdem spezialisierte Pflege für bestimmte Gruppen, wie Demenzpatienten. Viele Häuser haben Wohngruppen eingerichtet, die ganz auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.

Ebenso wichtig ist die Palliativversorgung für Menschen mit fortgeschrittenen und unheilbaren Kranken. Diese werden mit Würde und möglichst viel Lebensqualität in ihren letzten Monaten oder Wochen begleitet.

Die Unterstützung der pflegenden Angehörigen

Neben professionellen Anbietern von Pflegedienstleistungen spielen auch pflegende Angehörige eine unverzichtbare Rolle in der Organisation. Betreutes Wohnen kann dabei eine Lösung sein.

Das Bundesamt für Gesundheit schätzt ihre Zahl auf etwa 600'000 Personen, darunter viele Jugendliche. Das Schweizerische Rote Kreuz bietet unter anderem ein Notfalltelefon für sie an, sowie umfangreiche Beratungsangebote.

Betreutes Wohnen
Angehörige werden durch die Pflege entlastet. - Depositphotos

Die professionellen Dienstleister helfen ebenfalls gerne, indem sie den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen: von der Demonstration einfacher Hilfsmittel bei der Pflege zu Hause, bis zur seelischen Unterstützung in den letzten Monaten im Pflegeheim.

Kommentare

User #4649 (nicht angemeldet)

Eben leider kaum und oefter von verwaltungen regelrechte abzocke.

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