Die unglaubliche WM-Flugshow des US-Amerikaners Chen

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Schweden,

Ein «Festival der Vierfachen» hat den eigentlich schon abgeschlagenen Titelverteidiger Nathan Chen nach aufs oberste Treppchen bei der Eiskunstlauf-WM gebracht. Die Konkurrenz patzt. Nach dem frühen WM-Aus hofft der Berliner Paul Fentz auf die letzte Olympia-Chance.

Der US-Amerikaner Nathan Chen steht nach Gewinn der Goldmedaille auf dem Podium und winkt. Foto: Martin Meissner/AP/dpa
Der US-Amerikaner Nathan Chen steht nach Gewinn der Goldmedaille auf dem Podium und winkt. Foto: Martin Meissner/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Amerikaner Nathan Chen hat mit einem einmaligen wie unglaublichen «Festival der Sprünge» sein Titel-Triple bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften perfekt gemacht.

In der Kür brillierte der 21-Jährige aus Salt Lake City und katapultierte sich mit fünf lupenreinen Vierfach-Sprüngen noch vom dritten Platz nach dem Kurzprogramm mit 320,88 Punkten auf den Gold-Rang. «Ich wollte es hier geniessen und bin nun sehr glücklich», sagte Chen, der seit seinem WM-Erfolg 2018 ungeschlagen ist.

Zur Musik des US-Komponisten Philip Glass gelang ihm eine Flugshow, wie man sie in der WM-Geschichte noch nicht gesehen hat - vierfache Rittberger, Salchow, Flip und zwei Toeloops sowie zwei Dreifach-Axel. «Technisch war es so sauber, absolut sensationell», sagte der deutsche WM-Dritte von 2004 und Co-Kommentator der ARD, Stefan Lindemann. Dass er zwischen den perfekten Sätzen auch noch künstlerische Akzente setzen konnte, rundete die Kür zu einem Eislauf-Kunstwerk ab.

Japans Sportstar Yuzuru Hanyu, der als Kurzkür-Erster als letzter aufs Eis ging, schien von dem grandiosen Auftritt von Chen geschockt gewesen zu sein. Gleich die ersten beiden Vierfachen verpatzte er, beim ersten Rittberger konnte der 26 Jahre alte Doppel-Olympiasieger sich mit der Hand gerade noch abfangen und einen kompletten Sturz vermeiden. Nachdem er noch einen Dreifach-Axel überdrehte, blieb auch sein künstlerisches Charisma auf der Strecke - und ihm mit 289,18 Punkten nur die Bronzemedaille übrig.

Die Schwäche des grossen Schlittschuhmeisters nutzte sein potenzieller japanischer Nachfolger. Der erst 17 Jahre alte Yuma Kagiyama blieb im ersten grossen Medaillenkampf seines Lebens cool wie ein Routinier, verteidigte mit einem bemerkenswerten Vortrag den zweiten Platz und gewann mit 291,77 Punkten gleich Silber.

Für den dreimaligen deutschen Meister Paul Fentz kam das WM-Aus schon nach dem Kurzprogramm, das er mit Platz 26 beendete. Der Berliner hatte auch bei der WM 2019 das Finale verpasst. Allerdings hat Fentz noch eine zweite Chance, einen Olympia-Startplatz zu holen: Bei der Nebelhorn Trophy im September in Oberstdorf werden die restlichen Tickets für die Peking-Spiele 2022 vergeben.

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