Marco Odermatt: Mentaltrainerin spricht über seine Zweifel
Nach seinem Riesen-Sieg in Sölden offenbarte Marco Odermatt (28) Zweifel über sich selbst. Nun erklärt seine Mentaltrainerin, worauf es beim Coaching ankommt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt ist der beste Skirennfahrer der Gegenwart.
- Trotz zahlreicher Erfolge spricht der Nidwaldner über Selbstzweifel.
- Seit zwölf Jahren begleitet ihn Mentaltrainerin Monika Wicki-Hess.
Marco Odermatt startet mit einem Sieg im Riesenslalom in die neue Weltcup-Saison. Sein Jubel im Ziel ist lautstark: «Still here!», schreit er in die Kamera.
Im Interview erklärt sich der beste Skirennfahrer der Gegenwart. Odi offenbart: «Vor ein paar Wochen dachte ich noch, dass ich auf jeden Fall verlieren werde.»

Der vierfache Gesamtweltcupsieger bedankt sich anschliessend bei seiner Mentaltrainerin Monika Wicki-Hess. Sie sei dafür verantwortlich, dass er seine Einstellung habe ändern können.
Gegenüber SRF äussert sich Wicki-Hess über Odermatt. Die Expertin stellt klar: «Auch jemand, der sehr erfolgreich unterwegs ist, hat Zweifel.»
«Es wird genauso trainiert wie auf den Ski»
Marco Odermatt sei schon als 16-Jähriger zu ihr gekommen. «Nicht wegen eines spezifischen Problems. Er wollte sich weiterentwickeln», so Wicki-Hess.
Mittlerweile arbeiten die beiden schon zwölf Jahre zusammen. Und das zahlt sich aus. «Er lernte früh, welche Techniken es für mentale Stärke gibt.»

Mentales Training sei nicht zu unterschätzen. Wicki-Hess: «Es wird genauso trainiert wie auf den Ski oder im Kraftraum. Es braucht Wille und Einsatz vom Athlet oder der Athletin – davon ist der Erfolg abhängig.»
Und wie geht man die Zweifel an? «Es geht ständig darum, sich zu verbessern», meint die Mentaltrainerin. Dadurch liege der Fokus stark auf den Fehlern. «Das tut nicht gut.»
Negatives in Positives umwandeln
Stattdessen sei es wichtig, realistische Ziele zu definieren. «Wenn die Athleten eines erreichen, ist das ein Erfolgserlebnis.»
Die Anforderungen sind dabei immer unterschiedlich. Manche müssten lernen, genügend Zeit für die Erholung einzuplanen. Mit anderen visualisiere sie ganze Abfahrten, sagt Wicki-Hess.
Wie hat es die Trainerin geschafft, bei Marco Odermatt die Einstellung zu ändern?
«Es geht darum, einen negativen Satz in etwas Positives zu verwandeln.» Das Wort «verlieren» müsse verschwinden. «Dafür muss ein neuer, positiver Satz in den Kopf», so Wicki-Hess.
Ende November kann Odi seine Künste das nächste Mal unter Beweis stellen. Dann stehen die Speed-Rennen in den USA an.












