Krach in der Schweizer Ski-Szene! Laut den Wengen-Organisatoren will Swiss Ski das Lauberhorn aus dem Weltcup-Kalender streichen lassen.
Beat Feuz Wengen Lauberhorn
Beat Feuz in der Abfahrt von Wengen am Lauberhorn. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swiss Ski will die Lauberhorn-Rennen offenbar aus dem Weltcup-Kalender streichen.
  • Ein entsprechender Antrag sei bei der FIS eingegangen.
  • Grund dafür ist ein Streit mit dem OK der Rennen in Wengen.

In der Schweizer Ski-Szene brodelt es: Offenbar ist der Weltcup-Status der Wengen-Rennen in ernster Gefahr. Wie das OK der Rennen am Lauberhorn mitteilt, will Swiss Ski das Traditions-Event aus dem Kalender streichen lassen.

«Wie die FIS dem Organisationskomitee mitteilte, will Swiss Ski die Lauberhornrennen vom Rennkalender streichen lassen. Ein entsprechender Antrag wurde an der heutigen Sitzung des Worldcup-Subkomitees der FIS eingebracht.» Das teilt das Organisationskomitee in einem Communiqué am Mittwoch mit.

Verstehen Sie Swiss Ski?

Hintergrund ist ein Streit um die Einnahmen, die durch die Lauberhornrennen generiert werden. Das Organisationskomitee bemühe sich um eine «gerechtere Verteilung» der Erlöse. Diese sei «nötig, damit der Veranstalter vor Ort den Anlass und die zunehmenden Risiken langfristig finanzieren kann».

Bereits seit 2017 gibt es keinen Vertrag zwischen Swiss Ski und den Veranstaltern am Lauberhorn. Ein Zwischenurteil durch den Sportsgerichtshof CAS im Frühjahr 2020 bleibt weiterhin geheim. Man habe es jedoch zum Anlass genommen, «erneut das Gespräch mit Swiss Ski zu suchen». Man wolle eine «gütliche Einigung unter den langjährigen Partnern» herbeiführen.

OK Lauberhorn ist weiterhin gesprächsbereit

Eine Reaktion durch Swiss Ski auf die versuchte Gesprächsaufnahme sei jedoch nicht erfolgt. Deshalb deute man die Bemühungen, Wengen aus dem Weltcup-Kalender zu streichen, als Weigerung seitens Swiss Ski. Der Antrag, die Lauberhornrennen zu streichen, sei Anfang der Woche von der FIS an das OK weitergeleitet worden. Zudem sei die FIS angewiesen worden, den Antrag gegenüber den Veranstaltern zu verschweigen.

«Dieses Vorgehen ist einer langjährigen und erfolgreichen Partnerschaft absolut unwürdig», heisst es in dem Communiqué. «Aus der Sicht des OK der Lauberhornrennen brüskiert Swiss Ski damit nicht nur einen langjährigen und treuen Partner.» Man stosse auch den internationalen Skisport vor den Kopf.

Das OK der Lauberhornrennen sei nach wie vor gesprächsbereit, heisst es weiter. Man wolle auch in Zukunft herausragenden Skisport auf dem Lauberhorn bieten. «Aktuell will Swiss Ski das OK der Lauberhornrennen offensichtlich mit maximalem Druck in die Knie zwingen. Trotz dieser unsportlichen Vorgehensweise ist das OK der Lauberhornrennen nach wie vor für partnerschaftliche Lösungen offen.»

Swiss Ski reagiert auf Vorwürfe

Kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Swiss Ski bezog der Schweizer Skiverband Stellung zur Causa. Man könne «die vom Organisationskomitee in Wengen gestellten finanziellen Forderungen nicht erfüllen». Deshalb habe man den eigentlichen Lauberhorn-Termin vorerst nur für die Schweiz gesichert.

«Die Vergabe der Weltcup-Rennen liegt in der Verantwortung der nationalen Verbände», so Swiss Ski. Man sehe sich angesichts des laufenden Verfahrens «gezwungen, die damit ab 2022 verbundenen Risiken zu minimeren.» Die Entscheidung, das Lauberhorn aus dem Weltcup-Kalender zu nehmen, diene auch dazu. Man wolle auch in Zukunft attraktive Weltcup-Rennen in der Schweiz bieten.

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