Nikola Jokic: Denver-Star war früher fettleibig, heute NBA-Champion!

«Es war ein hässliches Spiel. Wir haben nicht viele Würfe getroffen, aber am Ende haben wir verstanden, wie wir verteidigen müssen. Die Arbeit ist getan, und wir können jetzt nach Hause gehen.»

Die Worte von Nikola Jokic nach dem grössten Erfolg seiner Karriere stehen sinnbildlich für den Serben: überragend auf dem Parkett, atypisch bescheiden und wenig Glamour versprühend daneben.

Mit seinem Center spazierte Denver scheinbar mühelos durch die Saison. In der Regular Season konnte den Nuggets kein Team das Wasser reichen. Und auch in den Playoffs geriet das Team um Superstar Jokic nie ernsthaft in Bedrängnis.

Während andere favorisierte Teams früher oder später die Segel streichen mussten, preschten die Nuggets Runde für Runde souverän Richtung Final. In der Best-of-7-Serie gegen Miami zeigten die Nuggets eine abgeklärte Leistung und siegten am Ende deutlich mit 4:1.

Entscheidender Faktor beim Titelgewinn war Nikola Jokic. Der 28-Jährige steuerte in der Finalserie im Schnitt 30,2 Punkte, 14 Rebounds und 7,2 Vorlagen bei. Wie zuvor schon während der ganzen NBA-Playoffs war er der überragende Spieler.

Niemand erzielte mehr Punkte, Vorlagen oder Rebounds als der Nuggets-Center. Folgerichtig gab es an ihm kein Vorbeikommen bei der Wahl zum besten Spieler der Playoffs.

Dass Jokic einmal als MVP und Champion in die Geschichtsbücher der NBA eingehen würde, war nicht absehbar. Als Kind war er übergewichtig. Der Junge aus Sombor in der nordwestlichen Ecke Serbiens liebte Süssigkeiten und trank drei Liter Cola am Tag.

Im Netz kursieren Fotos, die den jungen Jokic mit freiem Oberkörper zeigen. Er wirkt wie einer, der seine Stärken auf der Playstation hat, dem Bewegung nicht viel sagt.

2015 wurde Jokic von Denver an 41. Stelle gedraftet. Vor seiner Rookie-Saison nahm er mittels Diät zwar 13 Kilogramm ab. Jedoch wirkte er mit seinen immer noch über 130 Kilogramm, verteilt auf 210 Zentimeter Körpergrösse, hölzern auf dem Parkett.

Das ist auch heute noch der Fall. Stechen andere durch ihre Athletik und Eleganz ins Auge, punktet Jokic mit Spielintelligenz.

«Er sieht nicht aus wie ein Superstar», hat Trainerlegende Gregg Popovich mal über ihn gesagt. «Er sieht aus wie ein grosser Dicker ohne Muskeln.» Und dieser «grosse Dicke» steht heute als gefeierter NBA-Champion da.