Es ist verrückt – Sand störte das «Match des Jahres». Doch Roger Federer steckt die Niederlage gut weg und trauert dem Sieg nicht allzu stark hinterher.
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Roger Federer spielt unter ungewöhnlichen Bedingungen. Verrückt: Sand störte das «Match des Jahres». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sand fegte durch das Match von Rafael Nadal und Roger Federer.
  • Federer bedauert vor allem das unglückliche Rebreak im zweiten Satz.
  • Trotz der Niederlage kann er eine positive Bilanz aus der Sand-Saison ziehen.
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Nach zwei Sätzen steht es für Rafael Nadal (33) 6:3, 6:4. Das hatte nicht unbedingt dem Gezeigten entsprochen. Seine Chancen hatte Roger Federer (37) durchaus im zweiten Satz gehabt. Und wenn er den Satzausgleich realisiert hätte, wäre der Spanier vielleicht auch leicht nervös geworden.

Dass Federer nach dem Servicedurchbruch zum 2:0 sofort das Rebreak kassierte, war das Fatale. Auch Federer selbst sagt: «Das bedaure ich am meisten, dass ich da mit dem Wind im Rücken meinen Aufschlag sofort wieder abgeben musste.»

Verrückt – Sand erschwert das Spiel

Die Bedingungen waren im «Match des Jahres» auf der Männertour alles andere als leicht. Das Niveau, das die beiden Protagonisten normalerweise zeigen, war schlicht unmöglich. Die Gründe für das erschwerte Spielen sind verrückt. Sand fegte in Böen durch das Spielfeld und störte die Spieler phasenweise.

«Den ersten Satz brauchten wir vor allem, um uns an die Bedingungen zu gewöhnen. Für ein Windspiel war das Niveau aber insgesamt gut», sagte Roger Federer.

Danach zog er einen Vergleich mit der Kinderwelt und lachte dazu: «Das ist keine Ausrede, aber es war wirklich verrückt. Teilweise erinnerte es mich an das Spielen im Sandkasten. Jetzt werde ich zuerst meine Augen putzen müssen und auch Rafa, damit wir überhaupt sehen, was wir essen.»

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Roger Federer beim Spiel am 7. Juni 2019. Die Gründe für das erschwerte Spielen sind verrückt. Sand fegte in Böen durch das Spielfeld und störte die Spieler phasenweise. - Keystone

Positive Sand-Bilanz

Für den Schweizer fällt die Gesamtbilanz der Sandsaison dennoch positiv aus. Elf Partien hat er auf der Unterlage bestritten, die er in den letzten zwei Jahren komplett gemieden hatte.

Sowohl in Madrid und Rom wie auch jetzt in Paris wies er sich über ein sehr gutes Niveau aus. «Ich bin überrascht, dass ich auf Sand so gut gespielt habe, und dass es Topspieler brauchte, um mich zu schlagen.»

Müde sei er, das schon, aber das sei nach einem Turnier normal und überhaupt kein Grund zur Beunruhigung. Mit seinem Fitnesszustand ist er generell sehr zufrieden: «Es ist ein kleiner Sieg für mich, dass ich unverletzt aus dem Turnier hinausgehe.»

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Roger Federer verabschiedet sich nach seiner Niederlage gegen Rafael Nadal vom Publikum. - Keystone

Roger Federer freut sich auf die Rasensaison

In acht Tagen startet er in Halle in Ostwestfalen in die Rasensaison. Es ist dieses Jahr sein einziges Vorbereitungsturnier auf seiner Lieblingsunterlage für Wimbledon.

Im Londoner Südwesten strebt er dann ab Ende Juni seinen neunten Titel an. «Ich freue mich auf die Rasensasion», sagt Roger Federer.

*Marco Keller ist ein profunder Kenner der Tennis-Szene. Er arbeitet hauptberuflich als Journalist für «Tamedia» und ist Chefredaktor von «Smash». Für Nau schreibt er gelegentlich Gastbeiträge zum Thema Tennis.

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