US Open: Ex-Sieger heizt Fans gegen Gegner auf und rastet aus
Tennisprofi Daniil Medwedew hat sich als Bad Boy einen Namen gemacht. Bei den US Open nutzt er einen Fehler eines Fotografen, um die Stimmung aufzuheizen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Daniil Medwedew verliert nach einer kuriosen Szene an den US Open die Nerven.
- Der Russe geht auf den Schiri los und stimmt das Publikum gegen seinen Gegner.
- Dadurch kommt er nochmals zurück – scheitert am Ende aber doch.
Wahnsinn in New York! Im Streit mit dem Schiedsrichter rastet Daniil Medwedew bei seinem Erstrundenspiel an den US Open aus und sorgt für heftiges Aufsehen (Video oben).
Der russische US-Open-Champion von 2021 liegt gegen den Franzosen Benjamin Bonzi 3:6, 5:7, 4:5 zurück und hat Matchball gegen sich, als das Spiel durch einen Aufreger eine irre Wende nimmt.
Nach dem ersten verschlagenen Aufschlag Bonzis stört ein Fotograf die Partie, als er auf den Platz läuft. Schiedsrichter Greg Allensworth entscheidet auf eine Wiederholung des ersten Aufschlags.
Medwedew, für emotionale Ausbrüche und kontroverse Szenen bekannt, rastet aus.
Medwedew meckert über den Schiedsrichter
«Leute, er will gehen, er wird pro Spiel bezahlt, nicht pro Stunde», schimpft Medwedew über den Schiedsrichter und heizt das Publikum an. Die Zuschauer im zweitgrössten Louis-Armstrong-Stadium buhen und machen so viel Lärm, dass das Match minutenlang unterbrochen ist.
Bonzi beschwert sich, dass die Unterbrechung Medwedews Schuld sei – und verliert die Kontrolle über das Match.
Als es endlich weitergeht, jubelt das Publikum, als Bonzi einen Fehler beim Aufschlag macht. Der Franzose kann den Matchball nicht nutzen, Medwedew schafft das Break und sichert sich im Tiebreak den dritten Satz.
Das Publikum hat der frühere langjährige Top-Ten-Spieler auf seine Seite gezogen, immer wieder formt er in Richtung der Zuschauer ein Herz.
Bonzi: «Verrücktes Szenario»
Bonzi ist anschliessend im vierten Satz chancenlos. Der entscheidende fünfte Durchgang ist wieder hart umkämpft. Medwedew schüttelt am Ende immer wieder seinen rechten Schlagarm aus, als ob er einen Krampf hätte.
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Seine Aufholjagd ist dann umsonst. Medwedew muss sich mit 3:6, 5:7, 7:6 (7:5), 6:0, 4:6 geschlagen geben. Nach 3:45 Stunden Spielzeit zerhackt er am Ende um kurz vor 1 Uhr nachts (Ortszeit) nicht nur seinen Schläger, sondern wirft auch noch eine ganze Reihe seiner Schläger ins Publikum.
«Es war ein verrücktes Szenario», sagt Bonzi.